Freitag, 25. November 2016

Santo Toribio bis Amandi in Bild und Ton



Hallo Ihr Lieben,

ich muss schon sagen, es ist einfacher den Camino selbst zu gehen, als die Bilder und den Text zu syncronisieren. Aber ich habe es für Euch getan, damit Ihr ein wenig miterleben könnt und auch nachvollziehen könnt, wie es mir ergangen ist. Es ist nur ein kleiner Teil der 4.000 km langen Strecke fertiggestellt. 
Hier unten finden Sie einen Link, wo ich den Weg über Santo Toribio und die Picos in Wort und Bild festgehalten habe.
Dieser Teil des Weges war der, der mich am Meisten beeindruckt und geprägt hat. Es war einfach phantastisch und noch heute kann ich nur über mich selbst staunen, wie ich das geschafft habe.
Geht mit mir 33 Minuten durch die Picos.

Viel Spaß und einen schönen 1. Advent.

Lieben Gruß
Herbert


Sonntag, 18. September 2016

Nachtrag zum Sonnenuntergang

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

um es vorweg zu nehmen: Es war ein spektakulärer Sonnenuntergang. Hunderte von Pilgern und Schaulustigen hatten sich auf dem großen Areal versammelt um dem Schauspiel beizuwohnen. Auch ich hatte 2 Felsen gefunden, auf denen ich bequem sitzen konnte. Viele waren bereits 1 Stunde vorher ihren Platz eingenommen. So konnte es auch pünktlich beginnen. Die Zwischenzeit verbrachteich damit, dem Wellenspiel zuzuschauen. Hin und wieder ein Blick auf die Sonne, was machen meine Nachbarn. Doch dann ging es ganz schnell und in wenigen Minuten war alles vorbei. Ein kräftiger Ablaus war zu hören. Einige tranken ihren Wein zu Ende. Doch dann brauch alles auf und machtesich auf den Heimweg , denn es wurde schnell dunkel und kalt.
In der Herberge gab es noch eine Linsensuppeund dann winkte das Bett.
Herzlichen Dank allen Akteuren.

Lieben Gruß
Herbert

Samstag, 17. September 2016

Finisterre - und das Ende der Welt

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

ja, Ihr Lieben, jetzt habe ich nach Muxia und Lires auch Finisterre erreicht. Ich danke Gott, das ER Eure und meine Bitten erhöhrt und mich gesund diese Lebensetappen erreichen ließ.

Während gestern der Weg durch Heidelandschaft und Eukalyptuswäldern führte, waren es ab Lires vermehrt Pinienwälder. Die 15 km waren schnell gelaufen, obwohlich hier keinen Marathon laufen wird. Ich habe hier eine  nette kleine Herberge gefunden. Ich schlafe im 2.Stock und es befinden sich 5 Betten im Raum. Ich schlafe auf einer freistehenden Liege. Obwohl die Matratze nicht so bequem sein soll, ist das für eine Nacht in Ordnung.

Heute Abend werde ich noch zum Leuchtturm hinauf gehen und dem Rauschen des Meeres lauschen und im Geiste an alle denken, die mich in den letzten Wochen gedanklich begleitet haben.

Morgen geht es dann nach Cee, wo ich den Schlüssel für ein Appartement in Corcubion abhole, von wo aus ich Silvia und Andreas die Orte zeigen will, die für mich wichtig geworden sind. Danke, Silvia, dass Du nach Finisterre kommst.

Ich melde mich wieder, wenn ich das Bildmaterial aufgearbeitet habe.

Bis dahin verbleibe ich als Euer
Herbert

Freitag, 16. September 2016

Lires - kurz vor Finisterre

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

noch 14 km sind es noch bis Finisterre, dem Ende meines  Caminos.

Ein Rückblick auf die letztenTage.
Die lange Strecke nach Olveiroa konnte ich, in dem ich in Santa Marina übernachtete verkürzen. Dafür bin ich dann durch Olveiroa durchgelaufen und dann nicht nach Cee weiter, sondern Richtung Muxia nach Dubrina. Dort gibt es eine tolle Herberge. Die Entfernung in beiden Fällen beträgt etwa 20 km. In Dubrina lernte ich Nikolay und Evgenia  (Vater und Tochter) kennen. Sie sind mit mir auf dem Weg nach Finisterre.
Von Dubrina ging es nach Muxia; auch etwa 20 km. Weg führte teilweise durch herrliche Heidelandschaft. Doch dann war man wieder am Meer; diesmal der Atlantik. Da es auch hier Steilküste ist, ging es immer wieder rauf und runter. Kurz vor Muxia ging es noch einmal steil über eine Wiese den Berg hinauf und die öffentliche Herberge war erreicht. Ein Bett war gesichert und die routinemäßigen Aufgaben wurden erledigt.
Dann zum Heiligtum von Muxia und der Brandung des Meeres gelauscht. Ruhig ist dieser Ort nicht. Der Atlantik arbeitet hier mit voller Kraft. Dann für den Abend etwas eingekauft, seit 2 Tagen bestand keine Möglichkeit und für den heutigen Tag Brot. Ich verabschiedete mich von Jean-Maria und von Michael  (Vater und Sohn aus Belgien, die seit Negreira mit mir gelaufen sind und nun über Santiago die Heimreise antreten.
Wie ich in Muxia von der Herberge in den Ort gehe, kommen mir 2 Bekannte entgegen, Siegbert und Balduin, mit denen ich auf dem Camino del Norte schon einige Tage gemeinsam gelaufen bin. Sie waren über Cee nach Finisterre gegangen. Sie fuhren heute morgen mit dem Bus nach Cee zurück, um dann die herrliche Strecke nach Finisterre zu laufen. Vielleicht treffeich sie noch einmal.
Der Weg heute nach Lires führte wieder durch eine Heidelandschaft, der Wilseder Berg in Spanien. Bild folgt. Durch den Fluss Lires musste ich nicht mehr laufe, wie vor 6 1/2 Jahren. Heute führt darüber eine stattliche Brücke. Ein wenig weniger Nostalgie.
Heute übernachte ich in einer neuen Herberge.

Morgen früh steht die letzte Etappe nach Finisterre. Silvia und Andreas starten heute Abend Richtung Spanien. Und wenn Gott will, werdenwir uns Sonntag Abend in Corcubion treffen. Ich danke Gott und freue mich

Euer
Herbert

Montag, 12. September 2016

Negreira

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

heute morgen habe ich Santiago schon wieder verlassen.
Gestern Abend habe ich noch eine interessante Fachführung um die Kathedrale erhalten. Darüber werde ich zu einem späteren Zeitpunkt berichten.

Bis um 12 Uhr lief ich im Nebel. Der Weg führte mich nach Negreira, die erste Etappe auf dem Pilgerweg nach Muxia und Finisterre.
Wir mussten noch einmal auf 300 m hinauf und trotz der fehlenden Sonne wurde mir recht warm. Ich bin hier in einer modernen privaten Herberge und habe ein frisches Handtuch und frische Baumwollbettwäsche erhalten. Dafür kostet die Übernachtung 12 statt, wie gewöhnlich üblich 10 €.In dieser Herberge habe ich vor 6 1/2 Jahren schon einmal übernachtet. Ein Gefühl, als ob man nach Hause kommt. Hier hat der Supermarkt nicht mittags geschlossen, so dass ich nach dem Sonntag in Santiago hier wieder einkaufen kann.
Gestern und vorgestern soll die Herberge voll belegt gewesen sein, heute sind nur wenige. Ob das an mir liegt? Eine ruhige Nacht ist nach der Hektik in Santiago durchaus angebracht.


Morgen will ich bis Santa Marina, knapp 22km gehen. Dort gibt es nichts einzukaufen. Deshalb muss ich schon einige Vorräte mitnehmen.
In Santiago soll es morgen regnen; vielleicht hier nicht. Abwarten.

Lieben Gruß Euer
Herbert

Sonntag, 11. September 2016

Santiago

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

Monte de Gozo hatteich mir schlimmer vorgestellt. Eine gigantische Anlage, die in der Spitze biszu 2000 Menschen unterbringen kann. Die Anlage wird zurzeit modernisiert und es ist nur ein Block in betrieb. Dabei handelt es sich immer um ein 8 Bettenzimmer. Das macht die Anlage so sympathisch. Und wenn ich dann darin mit 3 Deutschen kann, ist das doch ideal.

Heute Morgen ging ich um 8 Uhr Richtung Santiago. Mein erster Weg wäre in die Kathedrale gewesen. Doch die darf während des Heiligen Jahres nicht mit Rucksäcken aus Sicherheitsgründen betreten werden.
Auf dem Vorplatz der Kathedrale traf ich 2 Mitpilger, mit denen ich kurz zuvor in Monte do Gozo gesprochen hatte. Einen bat ich, einige Bilder zu schießen .

Also bemühte ich mich zum Pilgerbüro. Doch das wurde zwischenzeitlich verlegt. Bis ich das gefunden hatte, war wertvolle Zeit vergangen. Dementsprechend lang war dann auch die Warteschlange auf das Credential. In der Wartezeit konnte ich mich mit 2 Langzeitpilgerern, einer davon aus Münster, austauschen; also keine verlorene Zeit.
Um 10.30 hatte ich meine Urkunden, was sichtbare Freunde bei den beteiligten Mitarbeitern auslöste.

Ich machte mich auf die Herbergsuche. Sie sollte schon auf dem Weg Richtung Finisterre liegen. Auch dies klappte und ich konnte meinen Rucksack loswerden. Schlafen  darf ich wieder in einem 8 Bettenzimmer. Das ist doch in Ordnung.

Jetzt konnte ich zur Kathedrale und in einem würdigen Gottesdienst mit sehr vielen Konzelebranten dankte ich Gott, dass ER Eure Gebete erhört hat, Eure angezündeten Kerzen gesehen hat und das Eure Gedanken, die bei mir waren, mich gesund und voller Freude nach Santiago hat kommen lassen. Ich kann es kaum fassen aber ich bin in Santiago. Ich danke allen, die auf vielfältige Art und Weise dieses Vorhaben unterstützt und gefördert haben. Besonders danke ich Silvia, mit der ich während dieser Zeit fast täglich nette Telefongespräche führen durfte. Ich freue mich, sie am Sonntag wieder zu sehen.

Morgen beginnt die Draufgabe zum Marienheiligtum Muxia und dann weiter nach Finisterre, wo ich am Leuchtturm all das lassen werde, was nicht mehr zu mir passt. Es bleibt weiterhin spannend.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Freitag, 9. September 2016

Santa Irene

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

irgendetwas von 24,xxx habe ich auf den Wegsteinen gesehen. Entfernung bis Santiago. Nun könnte ich das Morgen laufen. Das aber wäre zu einfach. Morgen werde ich noch in Monte do Gozo, in einem gigantischen Herbergsbereich übernachten, bevor ich dann am Sonntag die restlichen 4,5 km nach Santiago gehe. Ich werde dann ausgeruht und entspannt die Kathedrale aussuchen können. Ich denke ein würdiger Abschluss. Aber davon übermorgen mehr  (wenn ich Internet habe).

Nun zurück zu den letzten 3 Tagen.

Dorothee hatte Schwierigkeiten mit ihrer Stirnlampe. Sie wollte von Roxica bereits um 6.30 losgehen. Hier ist es um diese Zeit noch stockfinstere Nacht. Ob ich mitgehen würde. Ich sagte ihr, dann würde ich um 5.30 aufstehen. Es war gut so. Wir hatten einen phantastischen Sternenhimmel, wie ich ihn noch nicht gesehen hatte. Trotzdem hatten wir angenehme 16 bis 17 Grad. Die nächste Stunde liefen wir dann mit dem Licht meiner Stirnlampe  bis sie dann von der aufgehenden Sonne abgelöst wurde. Je mehr wir aber von der Höhe abwärts und dem See von Sobrado näher kamen, um so mehr verschwand die die Sonne und Nebel machte sich breit. Dabei gingendie Temperatur spürbar zurück

Das Zisterzienserkloster, von denen noch Gebäudeteile aus dem 13.Jh erhalten sind bietet eine einfache Pilgerherberge. Die Herberge im Kloster von Sobrado dos Monxes war schon etwas besonders und nur für Hartgesottene etwas. Ein Gewölbe aus uralter Zeit, 13 Betten und nur wenn die Türe offen blieb, kam Luft herein. Dabei konnte es nachts ganz schön "eng" werden. 😇
Aber es gab ordentliche Sanitäteranlagen und eine für den Pilger ausreichende Küche.
Die Kathedrale zeigte erhebliche Spuren ihres Daseins. Dennoch konnte man die Schönheit dieses Gotteshauses erahnen.
Der Bereich, in denen die Mönche mit uns ihren Gottesdienst feierten, sah dagegen sehr modern ausdrucksvoll aus.

Als ich am anderen Morgen um 8.45 nach dem Gottesdienst (Hochfest Maria Geburt) , schien bereits die Sonne und die Nebel hatten sich aufgelöst. Mein Weg führte mich zur 2012 eröffneten Herberge in Boimorto Eine der schönsten Herbergen, die ich auf meinem Weg erfahren durfte. Die Einkaufsmöglichkeiten etwa 2 km entfernt, dafür konnte ich in einem 8 Bettenzimmer alleine schlafen;  das tat gut. Nutzbare Küche, in denen sich einige Pilger ihre Mahlzeit zubereiteten.

Heute habe ich nach 20 km den Camino del Norte abgeschlossen und befinde mich auf dem Camino Francis. Ich bin nicht über Arzua gelaufen, sondern direkt nach  Brea und weiter nach Santa Irene. In einer privaten Herberge, 700 m abseits vom Weg habe ich für diese Nacht eine angenehme Bleibe gefunden (Sabine unbedingt merken) Da bin ich begeistert und freue mich auf die nächste beiden Tage

Euer
Herbert