Freitag, 25. November 2016

Santo Toribio bis Amandi in Bild und Ton



Hallo Ihr Lieben,

ich muss schon sagen, es ist einfacher den Camino selbst zu gehen, als die Bilder und den Text zu syncronisieren. Aber ich habe es für Euch getan, damit Ihr ein wenig miterleben könnt und auch nachvollziehen könnt, wie es mir ergangen ist. Es ist nur ein kleiner Teil der 4.000 km langen Strecke fertiggestellt. 
Hier unten finden Sie einen Link, wo ich den Weg über Santo Toribio und die Picos in Wort und Bild festgehalten habe.
Dieser Teil des Weges war der, der mich am Meisten beeindruckt und geprägt hat. Es war einfach phantastisch und noch heute kann ich nur über mich selbst staunen, wie ich das geschafft habe.
Geht mit mir 33 Minuten durch die Picos.

Viel Spaß und einen schönen 1. Advent.

Lieben Gruß
Herbert


Sonntag, 18. September 2016

Nachtrag zum Sonnenuntergang

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

um es vorweg zu nehmen: Es war ein spektakulärer Sonnenuntergang. Hunderte von Pilgern und Schaulustigen hatten sich auf dem großen Areal versammelt um dem Schauspiel beizuwohnen. Auch ich hatte 2 Felsen gefunden, auf denen ich bequem sitzen konnte. Viele waren bereits 1 Stunde vorher ihren Platz eingenommen. So konnte es auch pünktlich beginnen. Die Zwischenzeit verbrachteich damit, dem Wellenspiel zuzuschauen. Hin und wieder ein Blick auf die Sonne, was machen meine Nachbarn. Doch dann ging es ganz schnell und in wenigen Minuten war alles vorbei. Ein kräftiger Ablaus war zu hören. Einige tranken ihren Wein zu Ende. Doch dann brauch alles auf und machtesich auf den Heimweg , denn es wurde schnell dunkel und kalt.
In der Herberge gab es noch eine Linsensuppeund dann winkte das Bett.
Herzlichen Dank allen Akteuren.

Lieben Gruß
Herbert

Samstag, 17. September 2016

Finisterre - und das Ende der Welt

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

ja, Ihr Lieben, jetzt habe ich nach Muxia und Lires auch Finisterre erreicht. Ich danke Gott, das ER Eure und meine Bitten erhöhrt und mich gesund diese Lebensetappen erreichen ließ.

Während gestern der Weg durch Heidelandschaft und Eukalyptuswäldern führte, waren es ab Lires vermehrt Pinienwälder. Die 15 km waren schnell gelaufen, obwohlich hier keinen Marathon laufen wird. Ich habe hier eine  nette kleine Herberge gefunden. Ich schlafe im 2.Stock und es befinden sich 5 Betten im Raum. Ich schlafe auf einer freistehenden Liege. Obwohl die Matratze nicht so bequem sein soll, ist das für eine Nacht in Ordnung.

Heute Abend werde ich noch zum Leuchtturm hinauf gehen und dem Rauschen des Meeres lauschen und im Geiste an alle denken, die mich in den letzten Wochen gedanklich begleitet haben.

Morgen geht es dann nach Cee, wo ich den Schlüssel für ein Appartement in Corcubion abhole, von wo aus ich Silvia und Andreas die Orte zeigen will, die für mich wichtig geworden sind. Danke, Silvia, dass Du nach Finisterre kommst.

Ich melde mich wieder, wenn ich das Bildmaterial aufgearbeitet habe.

Bis dahin verbleibe ich als Euer
Herbert

Freitag, 16. September 2016

Lires - kurz vor Finisterre

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

noch 14 km sind es noch bis Finisterre, dem Ende meines  Caminos.

Ein Rückblick auf die letztenTage.
Die lange Strecke nach Olveiroa konnte ich, in dem ich in Santa Marina übernachtete verkürzen. Dafür bin ich dann durch Olveiroa durchgelaufen und dann nicht nach Cee weiter, sondern Richtung Muxia nach Dubrina. Dort gibt es eine tolle Herberge. Die Entfernung in beiden Fällen beträgt etwa 20 km. In Dubrina lernte ich Nikolay und Evgenia  (Vater und Tochter) kennen. Sie sind mit mir auf dem Weg nach Finisterre.
Von Dubrina ging es nach Muxia; auch etwa 20 km. Weg führte teilweise durch herrliche Heidelandschaft. Doch dann war man wieder am Meer; diesmal der Atlantik. Da es auch hier Steilküste ist, ging es immer wieder rauf und runter. Kurz vor Muxia ging es noch einmal steil über eine Wiese den Berg hinauf und die öffentliche Herberge war erreicht. Ein Bett war gesichert und die routinemäßigen Aufgaben wurden erledigt.
Dann zum Heiligtum von Muxia und der Brandung des Meeres gelauscht. Ruhig ist dieser Ort nicht. Der Atlantik arbeitet hier mit voller Kraft. Dann für den Abend etwas eingekauft, seit 2 Tagen bestand keine Möglichkeit und für den heutigen Tag Brot. Ich verabschiedete mich von Jean-Maria und von Michael  (Vater und Sohn aus Belgien, die seit Negreira mit mir gelaufen sind und nun über Santiago die Heimreise antreten.
Wie ich in Muxia von der Herberge in den Ort gehe, kommen mir 2 Bekannte entgegen, Siegbert und Balduin, mit denen ich auf dem Camino del Norte schon einige Tage gemeinsam gelaufen bin. Sie waren über Cee nach Finisterre gegangen. Sie fuhren heute morgen mit dem Bus nach Cee zurück, um dann die herrliche Strecke nach Finisterre zu laufen. Vielleicht treffeich sie noch einmal.
Der Weg heute nach Lires führte wieder durch eine Heidelandschaft, der Wilseder Berg in Spanien. Bild folgt. Durch den Fluss Lires musste ich nicht mehr laufe, wie vor 6 1/2 Jahren. Heute führt darüber eine stattliche Brücke. Ein wenig weniger Nostalgie.
Heute übernachte ich in einer neuen Herberge.

Morgen früh steht die letzte Etappe nach Finisterre. Silvia und Andreas starten heute Abend Richtung Spanien. Und wenn Gott will, werdenwir uns Sonntag Abend in Corcubion treffen. Ich danke Gott und freue mich

Euer
Herbert

Montag, 12. September 2016

Negreira

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

heute morgen habe ich Santiago schon wieder verlassen.
Gestern Abend habe ich noch eine interessante Fachführung um die Kathedrale erhalten. Darüber werde ich zu einem späteren Zeitpunkt berichten.

Bis um 12 Uhr lief ich im Nebel. Der Weg führte mich nach Negreira, die erste Etappe auf dem Pilgerweg nach Muxia und Finisterre.
Wir mussten noch einmal auf 300 m hinauf und trotz der fehlenden Sonne wurde mir recht warm. Ich bin hier in einer modernen privaten Herberge und habe ein frisches Handtuch und frische Baumwollbettwäsche erhalten. Dafür kostet die Übernachtung 12 statt, wie gewöhnlich üblich 10 €.In dieser Herberge habe ich vor 6 1/2 Jahren schon einmal übernachtet. Ein Gefühl, als ob man nach Hause kommt. Hier hat der Supermarkt nicht mittags geschlossen, so dass ich nach dem Sonntag in Santiago hier wieder einkaufen kann.
Gestern und vorgestern soll die Herberge voll belegt gewesen sein, heute sind nur wenige. Ob das an mir liegt? Eine ruhige Nacht ist nach der Hektik in Santiago durchaus angebracht.


Morgen will ich bis Santa Marina, knapp 22km gehen. Dort gibt es nichts einzukaufen. Deshalb muss ich schon einige Vorräte mitnehmen.
In Santiago soll es morgen regnen; vielleicht hier nicht. Abwarten.

Lieben Gruß Euer
Herbert

Sonntag, 11. September 2016

Santiago

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

Monte de Gozo hatteich mir schlimmer vorgestellt. Eine gigantische Anlage, die in der Spitze biszu 2000 Menschen unterbringen kann. Die Anlage wird zurzeit modernisiert und es ist nur ein Block in betrieb. Dabei handelt es sich immer um ein 8 Bettenzimmer. Das macht die Anlage so sympathisch. Und wenn ich dann darin mit 3 Deutschen kann, ist das doch ideal.

Heute Morgen ging ich um 8 Uhr Richtung Santiago. Mein erster Weg wäre in die Kathedrale gewesen. Doch die darf während des Heiligen Jahres nicht mit Rucksäcken aus Sicherheitsgründen betreten werden.
Auf dem Vorplatz der Kathedrale traf ich 2 Mitpilger, mit denen ich kurz zuvor in Monte do Gozo gesprochen hatte. Einen bat ich, einige Bilder zu schießen .

Also bemühte ich mich zum Pilgerbüro. Doch das wurde zwischenzeitlich verlegt. Bis ich das gefunden hatte, war wertvolle Zeit vergangen. Dementsprechend lang war dann auch die Warteschlange auf das Credential. In der Wartezeit konnte ich mich mit 2 Langzeitpilgerern, einer davon aus Münster, austauschen; also keine verlorene Zeit.
Um 10.30 hatte ich meine Urkunden, was sichtbare Freunde bei den beteiligten Mitarbeitern auslöste.

Ich machte mich auf die Herbergsuche. Sie sollte schon auf dem Weg Richtung Finisterre liegen. Auch dies klappte und ich konnte meinen Rucksack loswerden. Schlafen  darf ich wieder in einem 8 Bettenzimmer. Das ist doch in Ordnung.

Jetzt konnte ich zur Kathedrale und in einem würdigen Gottesdienst mit sehr vielen Konzelebranten dankte ich Gott, dass ER Eure Gebete erhört hat, Eure angezündeten Kerzen gesehen hat und das Eure Gedanken, die bei mir waren, mich gesund und voller Freude nach Santiago hat kommen lassen. Ich kann es kaum fassen aber ich bin in Santiago. Ich danke allen, die auf vielfältige Art und Weise dieses Vorhaben unterstützt und gefördert haben. Besonders danke ich Silvia, mit der ich während dieser Zeit fast täglich nette Telefongespräche führen durfte. Ich freue mich, sie am Sonntag wieder zu sehen.

Morgen beginnt die Draufgabe zum Marienheiligtum Muxia und dann weiter nach Finisterre, wo ich am Leuchtturm all das lassen werde, was nicht mehr zu mir passt. Es bleibt weiterhin spannend.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Freitag, 9. September 2016

Santa Irene

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

irgendetwas von 24,xxx habe ich auf den Wegsteinen gesehen. Entfernung bis Santiago. Nun könnte ich das Morgen laufen. Das aber wäre zu einfach. Morgen werde ich noch in Monte do Gozo, in einem gigantischen Herbergsbereich übernachten, bevor ich dann am Sonntag die restlichen 4,5 km nach Santiago gehe. Ich werde dann ausgeruht und entspannt die Kathedrale aussuchen können. Ich denke ein würdiger Abschluss. Aber davon übermorgen mehr  (wenn ich Internet habe).

Nun zurück zu den letzten 3 Tagen.

Dorothee hatte Schwierigkeiten mit ihrer Stirnlampe. Sie wollte von Roxica bereits um 6.30 losgehen. Hier ist es um diese Zeit noch stockfinstere Nacht. Ob ich mitgehen würde. Ich sagte ihr, dann würde ich um 5.30 aufstehen. Es war gut so. Wir hatten einen phantastischen Sternenhimmel, wie ich ihn noch nicht gesehen hatte. Trotzdem hatten wir angenehme 16 bis 17 Grad. Die nächste Stunde liefen wir dann mit dem Licht meiner Stirnlampe  bis sie dann von der aufgehenden Sonne abgelöst wurde. Je mehr wir aber von der Höhe abwärts und dem See von Sobrado näher kamen, um so mehr verschwand die die Sonne und Nebel machte sich breit. Dabei gingendie Temperatur spürbar zurück

Das Zisterzienserkloster, von denen noch Gebäudeteile aus dem 13.Jh erhalten sind bietet eine einfache Pilgerherberge. Die Herberge im Kloster von Sobrado dos Monxes war schon etwas besonders und nur für Hartgesottene etwas. Ein Gewölbe aus uralter Zeit, 13 Betten und nur wenn die Türe offen blieb, kam Luft herein. Dabei konnte es nachts ganz schön "eng" werden. 😇
Aber es gab ordentliche Sanitäteranlagen und eine für den Pilger ausreichende Küche.
Die Kathedrale zeigte erhebliche Spuren ihres Daseins. Dennoch konnte man die Schönheit dieses Gotteshauses erahnen.
Der Bereich, in denen die Mönche mit uns ihren Gottesdienst feierten, sah dagegen sehr modern ausdrucksvoll aus.

Als ich am anderen Morgen um 8.45 nach dem Gottesdienst (Hochfest Maria Geburt) , schien bereits die Sonne und die Nebel hatten sich aufgelöst. Mein Weg führte mich zur 2012 eröffneten Herberge in Boimorto Eine der schönsten Herbergen, die ich auf meinem Weg erfahren durfte. Die Einkaufsmöglichkeiten etwa 2 km entfernt, dafür konnte ich in einem 8 Bettenzimmer alleine schlafen;  das tat gut. Nutzbare Küche, in denen sich einige Pilger ihre Mahlzeit zubereiteten.

Heute habe ich nach 20 km den Camino del Norte abgeschlossen und befinde mich auf dem Camino Francis. Ich bin nicht über Arzua gelaufen, sondern direkt nach  Brea und weiter nach Santa Irene. In einer privaten Herberge, 700 m abseits vom Weg habe ich für diese Nacht eine angenehme Bleibe gefunden (Sabine unbedingt merken) Da bin ich begeistert und freue mich auf die nächste beiden Tage

Euer
Herbert

Dienstag, 6. September 2016

Roxica -auf 600 m Höhe

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

nach einer guten Nacht wurde ich erst um 7.30 wach. Nach den unruhigen Tagen hatte ich den Wecker ausgeschaltet. Somit war ich erst um 8 . 45 auf dem Weg.
In Miraz  hatteich Glück, denn dort kann ein Brotwagen. So kaufteich ein kleines für sofort und ein großes für später. Auf einer Bank strich ich auf das Kleine meine Avocadocreme. Dann ging es langsam höher in eine Granit- und Heidelandschaft. Die Temperatur näherte sich der 30 Grad Marke. Ich näherte mich der kleinen Herberge. Man hat fast das Gefühl, als ob man auf Engelsflügel nach Santiago getragen wird. Die km verschwinden im Fluge. Noch 5 Tag
Lieben Gruß Euer
Herbert

Montag, 5. September 2016

Carballedo - Mitten im Busch

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

heute habe ich noch 9 km draufgelegt. Baamonde hatte ich bereits um kurz nach 12 erreicht. Die Herberge selbst machte erst um 13 Uhr auf. Das konnte ich mir nicht vorstellen, solange zu warten.
Es war kühl am Morgen und ich hatte mir eine Jacke angezogen. Es war nebelig und die Sonne nur in Umrissen sichtbar. Ich ging weite Strecken auf der Nationalstrasse. Hier setzte ich mich auf einen Felsen und beobachtete, wie die Sonne den Nebel vertrieb.
Auf dem Weg nach Baamonde sah ich die Werbung für eine Herberge Carballedo, 9 km nach Baamonde. Ich ließ für mich ein Bett reservieren und ich machte mich gemächlich auf den Weg. Nun sitze ich bei der untergehenden Sonne in einem Gartenstuhl, habe mir den Salat und die Gemüsesuppe schmecken lassen und schreibe diese Zeilen.
Für morgen habe ich ebenfalls in einer kleinen Herberge reservieren lassen und so kann ich ruhig den morgigen Tag angehen lassen.

Für Mittwoch ist dann mein Verbleiben in der Klosterherberge in Sobrado dos Monxes vorgesehen. Dann sind es noch rd. 50 km bis Santiago.
Ich freue mich dem Ziel sehr nahe zu sein.

Lieben Gruß Euer
Herbert

Sonntag, 4. September 2016

Ein völlig entspannter Tag - Vilalba

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

so kann es gehen.
Gestern, eine Herberge mit 26 Betten, die dem Pilgeransturm nicht gewachsen war und einige, die ich kannte, dort keine Aufnahme mehr fanden.  Heute in Vilalba, 2 Herberge mit jeweils fast 50 Betten.
Der Weg heute führte durch reizvolle Gegenden mit nur geringen Höhenunterschiede. Wir befinden uns auf etwa 500 m und es ist morgens doch sehr kühl. Allerdings kommt hier die Sonne eher durch als in den Tälern, die noch im Nebel liegen.

Um 13 Uhr war ich in der Herberge und um 15.30 konnte ich die Reste des Marktes sehen.
Neben Kleidung und Accessoires gab es auch eine Fressmeile . Bratwürste, Rippchen und Pulpo, kochend in großen Töpfen. Natürlich nicht mein Ding.
Heute Abend werde ich früh schlafen gehen, denn gestern hatteich zwar ein tolles Einzelzimmer doch direkt gegenüber meinem Fenster spielte eine Bänd ihre Lieder. Beginnend um 23.30 und endend gegen 4 Uhr morgens. Selbst bei geschlossenem Fenster war an Schlafen nicht zu denken. Der Wirt sagte zwar, dass es sehr laut werden wird, aber ich wollte ein Zimmer, denn ich musste von den Füßen. So ist nun mal das Leben. Jeder bekommt das, was er sich vorstellt. Ganz schön verrückt, oder?

Morgen stehen 22km auf dem Programm. Werde also mittags mein Ziel erreicht haben.
Also bleibt bitte noch bei mir, bald ist es erreicht.

Lieben Gruß Euer
Herbert

Samstag, 3. September 2016

So kann es gehen - Gotan

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

so kann es gehen. Vorgestern noch in einer Herberge, die nur knapp belegt war, heute, nach 26 km um 15.30, eine ausgebuchte Herberge in Gotan .

Von Lourenza führte mich der Weg zunächst nach Mondonedo. Der Ort hat eine der schönsten Kathedralen auf dem Weg nach Santiago. Ich habe die Kathedrale verpasst, weil ich in einem in der Nähe befindlichen Kloster verwechselteund dort mit Nonnen einen Gottesdienst feiern konnte. Als ich den Irrtum merkte, war ich schon auf dem Berg. Und da ich heute noch auf 500 m Höhe mußte, wollte ich nicht mehr zurück. Um in der Herberge zu bleiben, war es um 11 Uhr noch zu früh.

12 km ging es jetzt bergauf. Von 139 m auf zunächst 300 m. Dann kann der Hammer. Innerhalb von 500 m (Luftlinie) mußten 100 m Höhenunterschied überwunden werden  (Mathematiker vor : Düfte eine Steigung von 20 % sein.) Wie dem auch sei: es war heiß und der Aufstieg heftig. Ich blieb mehrmals im Schatten stehen, um wieder zu mir zu kommen. Endlich war ich mit der Autobahn und der Nationalstrasse auf einer Höhe. Nun waren es noch rd. 4 km bis zur Herberge. Ich lag gut in der Zeit; dachte ich. Die Herberge war completo oder auch full. Im Sportzentrum in Abadin werden keine Pilger untergebracht und von dem hilfsbereiten Hospitalero Alberto keine Spur, wie Autor Raimund Joos meint.
Die private Unterkunft in Gotan war verständlicherweise auch voll belegt, so dass ich den Pilgerweg weiter fortsetzte. In der einzigen, in Abadin zu übernachtenden Möglichkeit, wurde zwar eine Hochzeit gefeiert und es könnte laut werden, aber das war mir jetzt egal, ich wollte mein Bett. Ok. 27 €.
Morgen geht es nach Vilalba, noch 18 km und dann wird Feierabend gemacht. Von den 44 Betten sollte doch wohl eins für mich sein, ohne zu hetzen.
Übermorgen geht es nach Baamonde. Dort gibt es 94 Betten. 
Dann sind es noch 6 Tage nach Santiago und 10 Tage bis Finisterre. Ihr merkt, dass Ende kommt näher.

Lieben Gruß Euer
Herbert

Freitag, 2. September 2016

Grüße aus Galizien

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

nun bin ich bereits den 2. Tag durch Galizien gelaufen und übernachte in Vilanova de Lourenza.
Von Tapia führte der Pilgerweg noch einmal an der Steilküste entlang, was herrlich anzusehen war. Er führte dann für einige km ins Landesinnere um kurz vor Ribadeo zusammen mit der Autobahn die Mündung der Ria des Flusses Eo zu überqueren und damit nach Galizien zu kommen.
Da ich nicht in Ribadeo übernachten wollte und noch einige Steigungen vor mir hatte, kaufte ich in einem Supermarkt noch Lebensmittel ein, um dann meinen Weg nach Vilela, eine Herberge in freier Natur, dort gibt es nichts einzukaufen, fortzusetzen.
Aus Ribadeo heraus ging es gleich in die Höhe. Zunächst mußteich bis auf 400 m hinauf um vor der Herberge wieder auf 200 m herunter zu kommen.
Um 13 Uhr war ich der 1. in der Herberge und ich konnte mir das schönste Bett aussuchen. Hier war die Herberge nur zu knapp die Hälfte belegt. Das gibt Hoffnung. Hier traf ich auch Dorothee aus Kassel und Rosi aus München.

Heute Morgen mussten wir wieder auf 400 m hinauf. Die Wege verlaufen weitgehend durch Eukalyptus- und Kiefernwälder. Es ist gut 20 Grad warm, kommt aber beim Hinaufsteigen mächtig ins Schwitzen.

Auch heute hatteich um 13 Uhr die Herberge erreicht und ich nutze die Zeit, meine Füße und Beine für die restlichen Km zu schonen. Wir haben in einer privaten Herberge reserviert und ich schlafe in einem Doppelzimmer mit einem Kanadier zusammen. Direkt unter unserem murmelt ein kleiner Bach dahin. Ich denke, dass ich mit diesen Geräuschen gut schlafen kann. In der Küche konnte ich mir ein ordentliches Abendessen zubereiten.

Morgen ist die öffentliche Herberge in Gotan vorgesehen Dazu muss ich auf fast 400 m hinauf und darf dann auf 150 m wieder hinunter. Was mich sonst noch erwartet;  abwarten und genießen.

Lieben Gruß Euer
Herbert

Montag, 29. August 2016

Stadt Luarca

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

wir waren auf dem Weg nach Luarca. Wir sind heute Tanja aus Elmshorn, Bernd aus Harburg und ich. Um den Pilgerweg abzukürzen gehen Wege direkt und steil in den Berg. Sonst läuft der Weg über die Nationalstrasse in langen Serpentinen. An 2 Stellen war es gut, dass Bernd das Wägelchen mit anfassen konnte. In der privaten  Herberge hatten wir Betten reserviert, und das war auch gut. So bekamen wir um 16 Uhr unsere ansonsten voll belegten Herberge unsere Schlafmöglichkeit. Nach dem üblichen Prozedere machten wir uns auf den Weg, ein Lokal zu finden, das uns zu dieser  Zeit etwas zu essen machen wird. Wir hatten Glück, denn um 18 Uhr machte eine Pizzeria auf. Tanja bekam einen großen Salatteller, Bernd eine 32ger  vegetarische Pizza und ich bestellte mir eine Familienpizza, die mir der Ober erst auf mein intensives Drängen in Auftrag nahm. Danach waren wir gut gesättigt und machten einen Gang durch das Hafenviertel und gingen hinauf zum grossen Friedhof. Sehr beeindruckend das Ganze. Beim Besuch, der beim Leuchtturm befindlichen Kirche stellte ich fest, dass der Papst Benedikt XIV auch hier schon gebetet hat.
Die Nacht lief wie gewöhnlich ab. Um 5 Uhr machten sich die ersten fertig, um rechtzeitig in der nächsten Herberge ein Bett zu bekommen. Ich ließ mich nur bedingt davon beeinflussen; schlafen konnte ich allerdings auch nicht mehr.

Mich führte der Weg zur kleinen Herberge nach La Caridad. Der Weg führte an der Küste entlang und hatte keine größeren Höhenunterschiede.
Auch der Weg zur Herberge nach Tapia de Casarieco war einfach. Er führte wieder an die Küste oder er verlief zwischen Maisfeldern; Aussicht gleich.
Die Herberge in Tapia war aber interessant. Das Gebäude stand ich direkt an der Steilküste. Da das Gebäude wenig Fenster hatte, die zum Lüften hätten geöffnet werden können, ließ ich nachts einfach die Haustür offen und so hörteich die ganze Nacht das Meeresrauschen.
Heute hieß es Abschied nehmen von Asturien. Davon im nächsten Blog mehr.

Lieben Gruß Euer
Herbert

Sonntag, 28. August 2016

Gijon - Aviles - Santa Marina

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

nach dem kräftigen Gewitter in Deva führte mich der Weg feucht nach Gijon  (275000 Einw.), Stadt des Apfelmost - Sidra. Mir war allerdings nicht nach Trinken zumute. Dafür aber ein Besuch der Kirche San Pedro. Am Strand angekommen brach jedoch die Sonne durch. Als ich dann aber um 11.30 noch 18  km bis Aviles laufen sollte, ich in der letzten Nacht wenig geschlafen hatte, zog ich es vor, mit dem Zug zu fahren .
Um 13 Uhr hatte ich das Ziel erreicht und Zeit für eine Stadtbesichtigung. Dann ging ich zur Herberge, wo ich einige bekannte Gesichter wieder traf; entweder gelaufen oder mit dem Zug gefahren. Abends machte ich mit Magdalena einen Rundgang durch die Altstadt, in der verschiedene Hersteller Produkte ausgestellt hatten. Wir fanden auch Roggenbrot auf Sauerteig Basis.
Am anderen Morgen sollte es nach Esteban de Pravia gehen. Doch es kam anders. Ich traf einen alten Spanier, der 18 Jahre bei Ford in Köln gearbeitet hatte und noch gut deutsch sprach. Ich bringe dich dorthin, wo es gut für dich ist, sprach es, holte seinen Ford und brachte mich 30 km weiter nach Soto de Luina.

Dort gab es in einem alten Schulgebäude eine Herberge, in der ich mir ein Bett belegen konnte. Einige bekannte Gesichter waren schon anwesend.  Abends war aber auch hier die Herberge gefüllt, so dass sie weiter gehen mussten.

Darauf bin ich heute nur bis Santa Marina gegangen und habe in der Pension Prada ein Hamburger Ehepaar  (Tanja und Berd) kennen. Ebenfalls kamen hier Julia und Marta an.
Morgen geht es nach Luarca, wo eine neue Herberge ist  (30  km). Vielleicht kann ich so den Pilgermassen entgegen  (wer weiß?).

Ich werde es Euch schreiben.

Lieben Gruß Euer
Herbert

Donnerstag, 25. August 2016

Ausklang der Picos de Europa

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

seit gestern Abend bin ich wieder auf dem Camino del Norte.  Die letzten beiden Tage hatten noch einige Überraschungen bereit.
Der Weg von Covadonga nach Llanes de Parres war unproblematisch. Ein Fußweg neben der Landstraße und neben dem Ri   o Covadonga ließen mir das auslaufende Gebirge sehen. In Cangas de Onis gibt es die Kapelle des Heiligen Kreuzes, in dem heute eine Rekonstruktion des Kreuzes gezeigt wird, was Don Pelayo von
der Gottes Mutter vor der Schlacht gegen die Mauten erhalten haben soll. Weiter hin ziert eine mächtige Römerbrücke über den Fluss Sella das Stadtbild.
Hier habeich nach langem wieder die Möglichkeit, einzukaufen. Im Schatten am Fluss macheich eine Pause und esse einen Teil der Produkte.
Mein Weg führte mich weiter zum Kloster San Pedro de Villanueva. Hier ist auch ein Maisspeicher, ein Horreo, zu sehen. Ich komme auf den großen Rundweg  GR-105, den sogenannten Camino de la Reina. An einer freistehenden Kirche vorbei erreicheich wenig später Llanes de Parres. Die Herberge ist nicht ausgeschildert. Ich erkundige mich und ich stehe bald vor einem tollen Gebäude. Eine in den 70-ger Jahren stehende Frau, sagt mir, dass die Herberge geschlossen ist. Unabhängig davon erzähleich ihr in meinem nicht umwerfenden spanische, dass ich aus Covadonga komme, wenig spanisch spreche und Deutscher sei. Das wenige hat aus gereicht, dass ich wenig später wusste,  wo  die Duschmöglichkeiten waren und wo ich schlafen konnte. Carmen, so hieß sie,  gab mir frische Bettwäsche und ein Badehandtuch. Selbst Abendessen bekam  ich und 2 Gurken aus dem eigenen Garten. So kann es einem ergehen.

Am anderen Morgen gab es nach dem Aufbruch noch eine längere Etappe nach Amandi.  Fast 30 km. Auf diesem Weg musste allerdings ein fast 500 hoher Gebirgszug überwunden werden. Das braucht natürlich Zeit. So war ich erst weit nach 18 Uhr in der Herberge von Sergio, ein Freund von Birgitta und Manfred. Dort wartete auch das Wägelchen auf mich. Dennoch kam ich rechtzeitig zum veganer Abendessen.

Inzwischen bin ich in Deva auf dem Campingplatz, wo für Pilger Hütten zur Verfügung stehen. Um den Ort zu erreichen mussten 2 Höhenzüge  (einmal fast 500 m und das 2 . Mal 300 m, jeweils von einer Höhe von 100 m aus) überwunden werden. Das kostete noch einmal ordentlich Schweiß. Dieser ist aber zwischenzeitlich abgeduscht.

Morgen geht es nach Gijo, einen größeren Städtchen hier in Asturien.
Jetzt muss ich mir noch eine Sojamilch kaufen, die gibt es hier auf dem Campingplatz.

Bleibt bei mir liebe Freunde.

Lieben Gruß Euer
Herbert

Montag, 22. August 2016

Abschied aus den Picos

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

heute begann der Abstieg. Während Übernachtungort noch auf 1100 m lag, liegt Convadonga auf nur noch 200 m Höhe. Ein Drittel des Weges bin ich durch die Berge gegangen und habe mich von den herrlichen Eindrücken bezaubern lassen und den Rest bin ich über die Landstraße gegangen. Diese musste ich allerdings mit vielen Bussen teilen, die Ausflügler von Convadonga zu den Seen Convadonga hinauf fuhren oder wieder zurück. Dabei war Rücksicht auf die Kühe und Kälber zu nehmen, die auf der Fahrbahn im Schatten lagen und sich auch nicht von einem großen Bus vertrieben ließen.
Der Abstieg fiel nicht schwer, da die Eindrücken der letzten Tage noch allgegenwärtig sind.
Convadonga, ein Marien - Wallfahrtsort, mit all seinen Facetten. Auch das sollte man auf sich wirken lassen und es ist gut. Stören kann man sich an allem, ich schaue auf das was mir gut tut.

Morgen geht es langsam wieder Richtung Küste, wo der Camino del Norte und mein Wägelchen auf mich warten.

Liebe Grüße Euer
Herbert

In 3 Tage durch die Picos de Europa

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

es war phantastisch und doch sehr herausfordernd. Es war nicht immer einfach, aber von schwer oder leicht ist nicht die Rede.
Der Weg von Baro nach Sotres.
Bei strahlendem Sonnenschein wurde ich über gekennzeichnete Wege zur PR 22 geführt Wanderwege, die die ganzen Picos durchziehen. Dieser ließ mich bis fast von 400 m auf 1500 m gehen. Der Weg führte durch kleine "Ortschaften" ,  die auf 700 m lagen.  Hin und wieder gab es ein paar bellende Hunde.  Aber ich hatte meine Stöcke dabei, die für einen respektablen Abstand sorgten. Ich zog über verschiedene große Weiden, auf denen Rindficher und Schafe wendeten. Sie machten gerne Platz für mich. Nach erreichen eines Passes taten sich neue Berge und Täler auf. Kurz vor erreichen des höchsten Punktes musste ich meine Regensachen anziehen, da sich verschiedene Wolken zusammen gezogen hatten und nun ihr Ergebnis zur Erde fallen ließen. Das Ganze war aber nur von kurzer Dauer, da die Wolken vom Wind in eine andere Richtung getrieben wurden.

Wenig später mündete der PR 22 in den PR 202, die Route der Reconquista, der Fluchtweg,  den die Mauren im 8. Jahrhundert nahmen, als sie von Pelayo eine Niederlage erhielten, die zur Gründung des Königreich Asturien führte. Der Weg führt ein wenig abwärts und mündet in dem riesigen Hochtal Aliva auf 1300 m. Herrliche Ausblicke auf die Berge rechts und links. Fast hat man das Gefühl, auf einem riesigen Teppich zu laufen. Kleine blaue Blümchen, um schnell zu blühen, haben sie auf den Stiel verzichtet. Das Tal endet mit einer Kapelle zu Ehren der Mutter Gottes.
Nun geht es 8 km, auf mehr oder weniger große Felsbrocken hinunter. Immer mehr Wolken ziehen sich zusammen. Nun ein verlassenes Dorf. Sehr hinfällig. Die Wolken sind so tief und es ist nebelig und nass. Noch etwa 3 km bis Sotres. Ohne Regensachen geht es nicht. In der Herberge lerne ich 2 Mädels aus Barcelona kennen, eine spricht fließend deutsch. Das ist gut. So bekomme ich heraus, wo ich Brot kaufen kann. Aufgrund des Nebels war meine Stimmung ganz schön im Keller.

Von Sotres nach Bulnes
Man kann es sich kaum vorstellen, am anderen Morgen hatten wir einen blauen Himmel. Mein Weg führte mich über einen Pass und dort waren sie wieder, die Wolken. Während die meisten Mitwanderer den Weg zum Kletterer Urriellu  mit über 2500 m führte, führte die Route der Reconquista auf der anderen Seite des Tales an ihm vorbei. Inzwischen hatten sich so viele Wolken angesammelt, so dass ich den Kletterberg nur, in Abschnitten sehen konnte. Auch eine längere Pause im Gras konnte ihn nicht bewegen, sich in seiner Schönheit zu zeigen; schade, aber übernachten wollte ich hier auch nicht. Durch immer enger werdende Pfade und über Felsen führte der Weg auf 900 m nach Bulnes, der Ort, der erst vor wenigen Jahren mit der Außenwelt durch eine Zahnradbahn, die durch den Felsen fährt, verbunden wurde.
Es war für die Nacht eine einfache Herberge. Um 16 Uhr läuten die Glocken in der kleinen Kapelle.  Es wurde ein Beerdigungsamt gefeiert mit anschließender Urnen Beisetzung. 2 Schaufel Sand drüber und das Loch war zu. Ich ging früh schlafen, denn morgen standen 22 km auf dem Programm. Hier unten herrschte ein reges Treiben, denn es war sehr warm.

Von Bulnes zu den Seen von Convadonga
Wir hatten fast Vollmond und ich hatte meine Jacke angezogen.  Einige Bergspitzen wurden bereits von der Sonne angestrahlt, als ich um 7.30 aus dem Ort zog. Der Weg führte durch die Tejo-Schlucht bis zum Fluß Cares um dann in die Schlucht des Cares zu führen. Der Weg klebte teilweise an den Felsen. Im Tal ging ich nicht nach Poncebose,sondern auf die Rute del Cares , wo sich die Route der Reconquista fortsetzt.
11 km wird der Weg auf etwa 400 m gehalten.  Hier herrscht reger Tourismus.
In  Culiembru, wo die Touristen weiter gehen, geht für mich die PR 202 rechts in den Berg, wo ein sehr steiler Abstieg auf dem schmalen , manchmal kaum erkennbaren Pfad beginnt. Auf 950 m habe ich das verlassene Dorf Oston erreicht. Ein toller Ort mit Blick in alle Himmelsrichtungen. Auf riesigen Wiesen ist der Weg nicht immer klar, aber es geht immer in die gleiche Richtung. Mit meinem Navigation kann ich immer wieder korrigieren. Schließlich habeich den Pass de Xerrabuena mit 1420 m erreicht. Manchmal verliereich den Weg. Aber mit Hilfe des Navis findeich zurück oder entscheidemich anders zu gehen. Es ist ohnehin egal, ich kann sowieso keinen fragen. Es erfordert ein wenig Mut zu einer Entscheidung, denn schließlich will man hier heraus. Nach dem ich aus der
 vFelsenlandschaft heraus bin, wird es wieder übersichtlicher und ich finde auch Wegweiser.  Es geht am Ercina-See und dann weiter an Enol, wo am anderen Ende das Refugio Vega de Enol ist, was ich nach 11 Stunden erreiche.  Völlig platt und ausgelaucht.
Sagenhafte Erlebnisse , die sich tief in mein Innerste eingeprägt haben.

Ihr Lieben, morgen gibt es den Abschluss aus den Picos.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Donnerstag, 18. August 2016

Santo Toribio

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

die Verkrampfungen von gestern waren weitgehend verschwunden. Nun, für heute stand auch nur eine kurze Etappe an. Ich hatte lange und gut geschlafen. Um 8.30 machte  ich mich auf den Weg nach Potes. Dort deckte ich mich noch mit Lebensmitteln ein.
Dann ging es weiter zum Kloster. 800 Meter an der Straße, dann 2 km den Berg hinauf. In dem kleinen Laden bekam ich den Pilgerstempel und dann in die Kirche. Ich kam rechtzeitig ü, denn der Franziskaner Pater erklärte die Herkunft der Reliquie. Eingearbeitet in ein etwa 50 cm großes Kreuz. Es gab dann den Segen mit diesem Kreuz. Anschließend bestand die Möglichkeit, die eingearbeitete Reliquie zu küssen.  Um 12 Uhr feierte dieser sehr offene Pater mit uns die Eucheristie. Da ich zwischenzeitlich mit dem spanischen einigermaßen zurecht komme, konnte ich gut mit feiern.
Danach war es Zeit für das Mittagessen. Alles was aus dem Rucksack verspeist wurde, brauchte ich nicht mehr zu tragen.

An der Kapelle San Miguel vorbei ging es zunächst bergab um nach überqueren einer wieder bergauf zu gehen. Inzwischen hatte die Sonne die Wolken weitgehend aufgezehrt, so dass die Picos in ihrer ganzen Schönheit sichtbar wurden. Das, was mir gestern nicht gezeigt wurde, konnte ich heute genießen.

4 km , in  Baro, hatte ich in der öffentlichen Herberge ein Bett reserviert. Man kannte mich und ich hatte mein eigenes Zimmer.

Morgen geht es nach Sotres und es sind verschiedene Höhenmeter zu überwinden,   in der Spitze bis auf 1500 m Höhe. Dort ist auch ein Bett für mich reserviert. Wie es aussieht, dürfte es auch heiß werden.
Ein schöner Tag neigt sich dem Ende.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Dienstag, 16. August 2016

1 . Tag auf dem Camino de Santo Toribio

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

ein wenig ungewohnt war es schon, wieder einen Rucksack zu tragen.
Nach einer Stunde  Verspätung, wegen Schienenersatzverkehr ab Llanes erreichte ich San Vicente. Über verschiedene Straßen kam ich in eine immer schöner werdende Bergwelt.
Ich erreichte nach 17 km die öffentliche Herberge in Cades. 8 Betten, von denen zum Schluss 7 belegt waren; schon gut, dass Manfred reserviert hatte.
Morgen geht es um 6 Uhr in Richtung Pass Collado de Pasaneo in 1344 Meter Höhe. Noch ist der Himmel bedeckt, was er übrigens den ganzen heutigen Tag war (bisher keine Sonne, Mario). Abwarten, was mich morgen erwartet.

Lieben Gruß Euer
Herbert

Montag, 15. August 2016

Ein Ruhetag bei Birgitta und Manfred

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

nachdem ich San Vicente  erreicht hatte, habe ich mich um die weiterfahrt nach Cuerres bemüht, wo mein Freund Manfred mit seiner Frau lebt. Da es sich erst um 16.35 Uhr weiter ging, hatte ich ausgiebig Zeit für die Besichtigung des Ortes. Da es 31 Grad  warm war, zog ich es allerdings vor, mir einen kühleren Ort unter Palmen aufzusuchen.
In Ribadesella holte Manfred mich mit dem Auto ab. In ihrer Herberge konnte ich gut speisen und mich auf den weiteren Pilgerweg vorbereiten. Birgitta hat für mich vegan gekocht und Manfred hat telefoniert, so dass meine Unterkünfte auf dem Weg durch die Riconquista gesichert sind. Danke Euch Beide!

Während ich auf der Terrasse sitze und diesen Blog schreibe, habe ich ständigen Blickkontakt zu den Picos, die in strahlenden Sonnenschein liegen.

Morgenvormittag fahre ich mit dem Zug nach San Vicente zurück um mich nach Cades und nach Tama weiter zu begeben. Hier wartet eine wirkliche Herausforderung auf mich. 14 km geht es zum Pass Collage de Pasaneo hinauf. Eine Belohnung ist sicher. Darüber werde ich Euch schreiben, wenn ich sie erhalten habe.

Für heute
liebe Grüße Euer
Herbert

Freitag, 12. August 2016

Santillana del Mar

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

nachdem der Frust in der überfüllten Herberge verflogen ist, ging es am anderen Morgen auf der Steilküste nach Santander. Während es an der Steilküste ausgezeichnet mit dem Wägelchen ging, wurde es problematisch als der Strand im Sand endete. Aber das ist nun mal so am Meer. Über riesige Felsbrocken musste das Wägelchen getragen werden und das war nicht gut. Also lief ich über die Straße zur Personenkreis um letztendlich in der Innenstadt von Santander zu landen. Auf diesem Weg lernte ich Susanna aus Dänemark kennen, die hier für dieses Jahr ihren Camino beendet.
Santander eine sehr pulsierende Stadt. In der Kathedrale bekam ich den Pilgerstempel und dann machte ich mich auf den Weg aus der Stadt zu kommen. Unterwegs musste ich noch das Wägelchen richten.
Der Weg führte mich nach Boo de Pielagos, wo ich in einem 3 Bett Zimmer schlafen konnte. Keine Etagenbetten.
Heute Morgen musste ich einen Umweg von 7,5 km in kauf nehmen, da ich mit dem Wägelchen nicht an den Bahngleisen entlang gehen konnte. Ich kam nicht über den Fluss. Diese Situation hatte ich auf der Via de la Plata auch schon  einmal. Als ich dann aber auf der Höhe, die im Sonnenschein glänzenden Berge der Picos de Europa sah, waren alle Unannehmlichkeiten verschwunden.

In zwischen habe ich dies nette Dörfchen erreicht, in der allerdings sehr viele Touristen umher laufen. Doch wir Pilger sitzen im ruhigen Garten und ich trinke Sidre.


Um den Pilgermassen zu entgehen, werde ich morgen nur 13 km nach Cobreces zum Zisterzienserkloster gehen (danke Gerhard für den Tipp) Sonntag nach San Vicente de la Barquera  (25 km).Dort braucheich allerdings keine Herberge, da ich zu meinem  Bundesbruder Manfred fahre, der in Cuerres mit seiner Frau eine Pilgerherberge betreibt. Dort werdeich meinen  Rucksack auf das Lebensnotwendige reduzieren, um mich dann am Dienstag auf den Weg in die Picos de Europa zu machen.
Ja, es wird noch einmal eine große Herausforderung gebenund ich freue mich sehr. 9 Tage wird es dauern, bis ich in Villaviciosa wieder auf dem Camino del Norte bin.
Aber ich denke, Ihr hört noch von mir.

Für heute liebe Grüße Euer
Herbert






Mittwoch, 10. August 2016

Eine halbe Tagesstrecke vor Santander

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

die letzte Nacht durfte ich in der Herberge im Kloster San  Francisco in Laredo schlafen.  Ein gemeinsamer Gottesdienst mit persönlichen Pilgersegen anschließend gemeinsames  Abendessen, was jeder zubereitet hatte. Viktoria und Toni, mit denen ich am letzten Samstag schon gemeinsam gekocht hatte, hatten eine veganer Linsensuppe zubereitet. Von mir kam ein gemischter Salat. Auf Vieles, was was die anderen Pilger beisteuerten habe ich allerdings verzichtet.
In aller Frühe ging es heute Morgen wieder auf den Pilgerweg. Um 9 Uhr setzen wir mit der Fähre von Colindres nach Santona über.  Nun führt der Weg über das Massiv des Buciero und es ist eine Höhe von 235 m zu bewältigen.  Da es durch Fliessand und Felsbrocken gehen sollte, war dies für mich und dem Wägelchen nicht möglich.  Ich zog daher die Route für Radfahrer vor. Diese Route führte mich jedoch nicht mehr nach Noja, wo ich übernachten wollte, sondern schon nach San Miguel de Meruelo. Damit hatteich genug Zeit um bis nach Güemes weiter zu gehen. Hier gab es jedoch eine neue Überraschung. Obwohl die Herberge 100 Plätze hat, war sie um 15 Uhr bereits voll belegt. Für mich blieb als Alternative in der Bibliothek zu übernachten ; doch nicht allein, sondern mit vielen anderen Pilgern, die kein Bett mehr bekamen.  Eine Andere Übernachtungsmöglichkeit gibt es hier in der einsamen Gegend nicht. Bin ich wirklich auf der Flucht und kann meinen Rucksack nicht auspacken.
Morgen geht es durch Santander und dann weiter bis Bezana  (24 km). Dort gibt es 2 kleinere Herbergen. Mal sehen, wie sich die Situation entwickelt.

Denkt an mich.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Montag, 8. August 2016

In Cantabrien

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

heute habe ich am Meer, auf dem Weg von Portugalente nach Catro Urdiales die Landesgrenze von Baskenland nach Cantabrien überschritten. Nach den  vielen Kilometern gestern, war es heute wesentlich angenehmer. Um 15 Uhr hatte ich bereits mein Bett in der Herberge und um 16 Uhr ging es bereits in den Ort. Dort habe ich am Strand schlendern können und die Füße ins Wasser stellen.
Der schnelle Ablauf heute hängt damit zusammen, dass ich empfohlener massen den 2. Teil der Etappe nicht ins Landesinnere, sondern auf der Nationalstrasse, die nur wenig befahren wird, mein Ziel erreichte.
Mal schauen, was sich das morgen darstellt.
Lieben Gruß Euer
Herbert

Sonntag, 7. August 2016

Eine Woche Camino del Norte

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

nun bin ich schon 1 Woche in Spanien unterwegs.

Ortschaften, wie Zaraurz, Deba, Gernika und Bilbao, um nur einige zu nennen, liegen inzwischen hin mir.
Hier kreischen die Möwen, denn ich bin in Portugalente, 14 km hinter Bilbao.
Bilbao aus 360 Meter zu sehen, ist schon beeindruckend. Doch dazu muss man über den Pilgerweg von 70 Höhenmeter auf 360 Meter hinauf. Bei fast Wolkenlosen Himmel eine "besondere Freude". Aber so ist das nun einmal in den Bergen.  Dann 14 km am Fluss entlang bei kräftigen Gegenwind, denn der Fluß mündet nur wenige km weiter im Atlantik. Mit einer Fähre musste ich übersetzen. Es war 19 Uhr, als ich ein Einzelzimmer in einem Hostel hatte.
Nun brauche und vor allem meine Füße Ruhe und Entspannung.
Morgen geht es teilweise wieder an der Küste entlang. Ziel ist das 27 km weiter entfernte Städtchen, oder doch nur ein Dorf Castro Urdiales. Wir werden sehen. Morgen weiß ich mez.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Mittwoch, 3. August 2016

San Sebastian und seine Küste

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

nach dem ich bei Erika dankenswerterweise übernachten durfte und meine Nahrungsmittel verteilt hatte, lief ich am anderen Morgen 2 Stunden abgeschirmt vom Lärm der Großstadt nach San Sebastian hinein. Nach 2 Stunden konnte ich aus der Höhe den kleinen Hochseehafen von San Sebastian sehen. Der Weg führte mich auf die Nordseite der Berge und der Blick aufs Meer war frei. Bizarre Felsen rationelle waren zu sehen. Natürlich ging es immer bergauf und bergab. Auch Felsgeröll war nicht zu vermeiden. Abends fand ich nur noch eine Unterkunft in der Jugendherberge.
Heute Morgen musste ich das Wägelchen über fast 100 Stufen auf den Berg ziehen. Klar, auch bei den Temperaturen in den Morgenstunden war ich oben gebadet. Zur Belohnung gab es wieder die Blicke auf das Meer. Ziel war die Küstenstadt Zarautz.  Doch die Unterkunft war bereits zur Mittagszeit belegt. Also musste ich zum  Ort nach Getaria weiter laufen. Der Weg führte zwar an der Nationalstrasse entlang, aber direkt am Meer. Hier fand ich eine tolle Herberge mit Blick auf die Berge.

Morgen gibt es wieder Berge und Meer zu sehen.  Der Weg führt nach Deba. Was mich dort erwartet erzähle ich im nächsten Blog .

Liebe Grüße Euer
Herbert 

Montag, 1. August 2016

Frankreich verlassen - Spanien erreicht

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

unverhofft kommt oft.

Nach interessanten Erlebnissen auf dem Weg von O rdiarp-Garaybie nach Saint Jean Pied de Port bin ich heute in Oiatzun  (kurz vor San Sebastian ) eingetroffen.

Auf dem Weg nach SJPP hatte ich für 15 km einen unfreiwilligen Begleiter. Ein wilder Hund wollte nicht von meiner Stelle weichen. Erst 5 km vor SJPP konnte ich ihn überlisten, so dass ich nicht noch einen 2. Platz in der Herberge benoetigte. Auf diesem Weg musste ich 2. die 500 Meter Hoehe hinaus. Das 1. Mal war es noch relativ kuehl und die Berge lagen noch im Dunst. Beim 2. Mal entfaltete die Sonne aber ihre Energie. Mit 30 km war diese Strecke recht lang, aber wegen 5 km wollte ich nicht noch eine Uebernachtung in der Herberge haben.
Urspruenglich war geplant, dass ich von SJPP nach Bayonne fahren wollte um dort bei einer Hamburgerin in ihrer Herberge zu uebernachten; Catharina,war allerdings selbst in dieser Woche auf dem Camino. Schade, Catharina :-)
Nun habe ich in SJPP uebernachtet und bin am Sonntagmorgen um 6.10 mit dem Zug nach Bayonne, die noch von einer Fete im Rausch liegende Stadt durchquert und mich auf den Weg nach Urrunge gemacht. In der Gite lernte ich Annik (aus Paris) und Robert (aus Bayonne) kennen, mit denen ich mich heute morgen auf den Weg zur spanischen Grenze machte. Waehrend die Beiden den original Pilgerweg gingen, machte ich mich auf den Weg nach Oiatzun, wo ich heute bei einer Geschaeftsfreundin uebernachten darf. Morgen frueh geht es weiter Richtung san Sebastian.

70 Tage bin ich nun durch Frankreich gezogen, habe viele nette Menschen kennegelernt und Freundschaften schliessen duerfen und tolle Landschaften erkunden duerfen. Schoen, dass es Euch alle gibt.

75 % meines Weges habe ich nun hinter mir. Ich bin gespannt auf die naechten 50 Tage, denn das Ziel Santiago und Finisterre stehen fest. Mit Gottes Hilfe und Euren guten Gedanken werde ich das reeichen.

Euch viel Spass beim Lesen.
Lieben Gruss Euer
Herbert

Freitag, 29. Juli 2016

Übernachtung kurz vor Col de Napale

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

jetzt beginnt der Endspurt. Der Rose schmeckt hier auch gut.
Ich bin mal wieder von der vorgeschlagenen Etappe abgewichen. Nach einer ruhigen Nacht in I'Hopital Saint Blaise bin ich nun in einer Gîte in Ordiarp-Garaybie. Ich habe mein Bett in einem Einzelzimmer, aber sonst ist außer den Eigentümern keiner im Haus.
Das Essen war gut und den Rose konnte ich gut vertragen.
Die Pyrenäen sind nun wieder völlig anders, als die Gebiete, durch die ich bisher gewandert bin. Von meinem Zimmer aus habe ich einen herrlichen  Blick auf die sanften. Höhenzüge aber auch die 1000 Meter und höheren sind von hinaus zu sehen.
Der Col de Napale ist ein Paß, durch den auch der Pilgerweg führt. Nur der führt noch einige besondere Höhenschleifen durch,  die ich jetzt nicht mehr gehen muss.
Der Weg bis Mauleon war mit 3 h 45 angegeben. Gebraucht ich allerdings 6 Stunden. In der Spitze musste ich bis auf 430 Meter hinauf. Geschlafen habe ich auf einer Höhe die unter 170  Meter war. Da in Mauleon alle Geschäfte vorhanden waren, konnte ich mir für ein ordentliches Mittagessen alles kaufen und habe ausgiebig Mittag gehalten. Um 14 Uhr ging ich weiter und erreichte gegen 17 Uhr mein Tagesziel.
Je nachdem, wie sich der Tag morgen stellt, werde ich in Saint Jean le Vieux in einer Herberge übernachten oder bis SJPP durchlaufen.
Dann ist für mich Frankreich abgeschlossen, denn schon hier ist alles in baskischer Hand.
Dann kann ich, etwas eher als geplant, nach  Bayonne fahren.

Aber noch erwartet mich morgen einiges. Ich bin gespannt.

Mit den schönsten Eindrücken aus dieser Gegend bleibe ich Euer 
Herbert

Dienstag, 26. Juli 2016

Arudy auf dem Weg nach SJPP

Ihr lieben Daheimgebliebenen,


der Fluß "Le Gave de Pau", der an die Marien Grotte entlang fließt, hat mich am Montag mehrere km begleitet. Am Fluss lernte ich Ulla und Martin mit ihrem VW-WOHNMOBIL aus der Biel in der Schweiz kennen. Sie machten dort eine Frühstückspause. Schnell war für mich noch ein Stuhl herbei geholt und ich bekam einen grünen Tee. Sie wollten nach Lourdes und Martin hatte keine Ahnung, was ihn dort erwartete. Ein wenig konnte ich ihm ja nun erzählen. Später habe ich die Beiden noch einmal getroffen, als ich eine Landessprache überqueren musste. Sie hupten aus der Ferne, als sie mich mit meinem Wägelchen sahen.
In dem nächsten Ort konnte ich eine große Dose Linsen kaufen. Die schmecken hier besonders gut. In einer Kurve, die der Le Grave de Pau macht, war ein kleiner Rastplatz eingerichtet. Bevor ich nun die Linsen im Stehen  oder auf der Erde sitzend esse, dachte ich mir, dann esse sie jetzt und hier.
Wenig später hatte sich ein französisches Ehepaar zu mir auf die freien Plätze gesetzt und breiteten ihre Mahlzeit aus. Mit ein wenig Englisch und meinem Übersetzer kamen wir schnell ins Gespräch. Zum Schluss machten wir noch ein Foto.

Da mein Weg auch noch an anderen Flüssen entlang ging erreichte ich bald meine Herberge in Asson, wo ich den ganzen Gemeindesaal für mich in dieser Nacht hatte.

Der Weg heute hatte mit den landschaftlichen Gegebenheiten von gestern nichts mehr gemeinsam. Heute ging es weiter in die Pyrenäen hinein.   Landschaftlich eine sehr reizvolle Gegend. Allerdings auch wieder ein wenig anspruchsvoller. In Arudy habe ich ein Zweibettzimmer und werde die Nacht wohl alleine verbringen. Mit dem Pfarrer zu Abend essen und ihn bitten, für mich die nächste Unterkunft in Oloron Saint Marie zu reservieren.
Nun wisst Ihr auch wo es morgen hingeht.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Sonntag, 24. Juli 2016

Endlich wieder Berge

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

der gestrige Weg von Arzacq nach Lescar war mit 30 km doch recht lang. Da es aber keine nennenswerten Höhenunterschiede gab, die zu bewältigen gewesen wären, hatte ich nach 7 Stunden das Etappenziel erreicht. Bei der Touristeninformation erhielt ich den Code, damit ich in das Refugium Saint Jacques kommen konnte. Ich war wieder der einzige Pilger. Das macht es ein wenig einfacher, meine Utensilien ausbreiten.
Besichtigung der Kathedrale und im Touristenbüro die Unterkünfte für die nächsten beiden Tage reservieren lassen. Eine Unterkunft in Saint Vincent und in Lourdes.
Dann im Supermarkt Nahrungsmittel für mein Abendessen.
Heute Morgen habe ich um 8 Uhr die Herberge sauber verlassen und bin mit dem Bus ins Zentrum von Pau gefahren. 5 Minuten später stand ich vor der Kathedrale Saint Jacques. Die Kathedrale sieht von Aussendung nicht so mächtig aus, wie andere, die ich auf dem Weg gesehen habe. Dafür sind im Inneren aber gewaltige Wandmalereien zu sehen. Nach einer kurzen Besinnungspause holte ich mir noch den Pilgerstempel und machtemich auf den Weg. Von Aussen hatte ich noch die Möglichkeit, durch das offene Portal 2 Fenster im Altertum aufzunehmen, durch die die Sonne in den Kirchenraum schien.

Nun machteich mich auf den Weg, raus aus der Stadt und auf den Chemin Henry IV. In Saint Vincent hatte ich ja ein Bett in einer Herberge reservieren lassen. Eine Bestätigung hatte ich allerdings noch nicht. Als ich nach 24 km an der Gîte war,war hier allerdings niemand. Was tun? Ich kam mit einem jungen Mann ins Gespräch. Dieser bemühte sich für mich eine Lösung zu finden. Nach einem gescheitertem Versuch kam er mit einer jungen Frau aus dem Haus. Diese konnte ein wenig deutsch. Das war ja schon ein Lichtblick. Sie, Mutter von 3 Kinder, konnte mir zwar kein Bett anbieten, aber sie konnte nicht der Herberge sprechen, die für Sonntag geplant war. Es stellte sich schnell heraus, dass ich dort auch in dieser Nacht übernachten könne. Also müsste ich nur noch 14 km laufen. Vor 20 Uhr würde ich allerdings nicht in Lourdes eintreffen. Doch jetzt kam der Engel in der jungen Frau zum Vorschein, denn sie fragte mich, ob ich mit dem Auto dorthin wolle. Als ich dies bejahte holte sie die Autoschlüssel, wir luden das Wägelchen samt Rucksack ein und sie brauchte mich nach Lourdes. Dann dieses Engels war ich bereits 20 Minuten später an meinem Zielort. Ich bedankte mich freudig, gab ihr meine Merci-Karte und verabschiedete sie.

Von der Unterkunft hatte ich einen herrlichen Blick auf das religiöse Zentrum von Lourdes. Während ich diese Zeilen schreibe dringen mir bekannte Marien Lieder in mein Zimmer.  Ich schaue auf den Fluss und die da hinter liegenden Gotteshäuser. Das Ganze vor den Pyrenäen. 
Um 21 Uhr habe ich das Zentrum besucht. Von Ruhe warw hier allerdings nichtszu spüren.  Es begann die große Lichterprozession. An der Grotte fand ich in einer Bank einen Platz.  Hier war Besinnung möglich. Auch in einer Anbetungskapelle herrschte Ruhe.
Um noch mehr zu erhalten, wollte ich heute früh rechtzeitig da sein. Das war ein Trugschluss, denn an der Grotte wurde schon ein Gottesdienst in englischer Sprache gehalten. Die Auswahl war heute am Sonntag sehr groß. Ich entschied mich um 9.30 Uhr einen internationalen Gottesdienst in der unterirdischen Basilika Pius X mitzufeiern. Diese Entscheidung war gut, denn wenigstens 10 Bischöfe  (lila Kappe) und mehr als 60 Priester zelebrierten diesen, zum Teil in lateinischer Sprache gehaltenen Gottesdienst. Es war ein wunderschönes Erlebnis.
Nach Besichtigung verschiedener Kirchen auf diesem begab ich mich um 15 Uhr mit einer deutschen Schwester  (Styler Mission) auf die Spuren der hl. Bernadette. Ein schöner Tag in Lourdes. Am kommerziellen bin ich vorbei gegangen. Er gehört dazu,aber ich muss da ja nicht mitmachen. Übrigens ganz interessant, wie hier das Heilige Jahr der Barmherzigkeit umgesetzt wird.

Morgen früh bin ich wieder auf dem Camino Richtung SJPP, in den Pyrenäen.

Gottes Segen mit Euch, ich habe in den letzten beiden Tagen viel davon gespürt.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Freitag, 22. Juli 2016

mit Regen und Gewitter verlasse ich die Via Podiensis

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

nach 14 km hatte ich gestern Arzacq erreicht. Es herrschte angenehmes Pilgerwetter.
Heute werde ich die Via Podiensis in Richtung Lescar, kurz vor Pau verlassen. Zurzeit regnet es und erst gegen Mittag soll es besser werden. In Lescar werde ich im Refugium Saint Jacques übernachten. Morgen dann durch Pau über den Chemin Henry IV zu einer Herberge kurz vor Lourdes, so dass ich am Sonntag in Lourdes sein werde.
Morgen mehr.

Lieben Gruß Euer
Herbert

Dienstag, 19. Juli 2016

kurz vor Aire-sur-l'Adour

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

heute Abend werdeich wieder der einzige Pilger in der Herberge sein. Zwei Pilger habeich überholt, einer lief in die entgegengesetzte Richtung. Mit denen ich in den letzten Tagen zusammen war, sind entweder mir voraus geeilt oder sie sind zurück geblieben. Schließlich hatten wir heute Nachmittag 40 Grad im Schatten. Da kann jeder Schritt schon schwer werden.
Zurzeit bevorzuge ich allerdings auch Herbergen, die lt. Handbücher nicht Start oder Endpunkt sind.
Wenn ich alleine in der Herberge bin, kann ich meine Utensilien ausbreiten, ohne dass Andere von mir belästigt werden. Ausserdem habe ich dann auch freie Hand in der Küche. So konnte ich meinen Tütensalat, heute morgen bei Aldi gekauft, mit Zucchini, Tomaten und einer Avocado verfeinern. Für meinen 3 Sorten Reis bekam ich von Veronika, der Vermieterin eine dicke Zucchini aus dem eigenen Garten und ein paar Buschbohnen von einer Freundin. Dazu ein Glas Wein und das alles bei aktuell 35 Grad und sonnig in dieser Region.

Jetzt werde ich noch das benutze Geschirr reinigen und dann den Versuch Unternehmen ein wenig ruhen den morgen will ich wieder um 7 Uhr auf dem Pilgerweg sein.

Liebe Grüße Euer
Herbert

l'Armagnac

Ja, ihr lieben Daheimgebliebenen,

mein Pilgerfreund Gerhard wies mich zurecht darauf hin, dass hier natürlich auch das hier das Anbaugebiet des Armagnac ist. Ausserdem werden hier die Gänse mit dem Trichter gestopft, damit ihre krankhaft veränderte Leber von vielen als Delikatesse gegessen werden kann. Da sträuben sich mir als Veganer allerdings die Nackenhaare, die ich noch besitze.

Es gäbe sicherlich noch vieles zu berichten, dann käme allerdings mein Schlaf zu kurz 😕.

Gleich geht's in die Wärme. Ich bin begeistert.

Ich danke Euch, wenn Ihr mir folgt.

Lieben Gruß Euer
Herbert

Montag, 18. Juli 2016

Über Eauze nach Manciet

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

die derzeitigen Tagestemperaturen lassen meinen Tag bereits um 6 Uhr beginnen. Es macht einfach Sinn, bereits um kurz nach 7 Uhr auf dem Pilgerweg zu sein, um möglichst viele km zu schaffen, bevor die Sonne richtig vom Himmel brennt.
In dem derzeitigen landschaftlichen Gebiet sind wesentliche Höhenunterschiede nicht zu bewältigen.

Nach dem ich in den letzten Tagen durch Sonnenblumen- und Getreidefelder gelaufen bin steht jetzt wieder der Weinbau an erster Stelle. Zwischen den einzelnen Feldern verläuft der Pilgerweg und der Fernández GR65. Durch das Engagement einiger Privatpersonen stehen hier und da kühle Getränke am Wegen oder sind Bänke im Schatten aufgestell und laden zum Verweilen ein. Das ist recht angenehm.

Heute bin ich wieder alleine in der Herberge. Meine Mitpilger sind entweder weiter gelaufen oder aufgrund der Hitze in Eauze geblieben.

Nach verschiedenen Salaten bin ich jetzt gut gesättigt und werde die Gelegenheit nutzen, ein wenig mehr zu schlafen.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Freitag, 15. Juli 2016

Sehr heißes Wetter in Condom

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

Matthias, Du hast schon recht. Der Sommer langt richtig zu. Am Dienstag werden 40 Grad erwartet.
Heute war es fast so, als ob ich durch die Holsteinische Schweiz pilgern würde. Ein wenig rauf, ein wenig runter. Es war der Weg von Miradoux, wo ich ein tolles Haus für mich alleine hatte, nach Marsolan, wo ich mit einem Franzosen und 2 Französinnen in einer schönen Herberge untergebracht sind.

Morgen ist unser aller Ziel, die mit 7500 Einwohnern größere Stadt. 20 km ist es weit. Da auch morgen bereits die Temperatur kurz vor der 30 Grad Marke sind, werden wir früh aufbrechen.

In Condom muss ich für mein Abendessen wieder einkaufen. Ich hoffe auch einen Bioladen zu finden.

Nach Lectoure heute, morgen wieder eine Kathedrale, deren Steine, könnten sie reden, viel zu erzählen hätten.

Condom und Aire-sur-l'Adour sind die beiden größeren Städte, durch die ich noch kommen werde, bevor ich am Freitag in Arzacq die Via Podiensis in Richtung Pau und Lourdes verlassen werde.

Es gibt noch einiges spannendes zu erleben.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Mittwoch, 13. Juli 2016

Lieben Gruß aus Moissac

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

nun bin ich ja fast schon auf dem platten Land. Heute Mittag war ich nur noch 71 Meter über dem Meeresspiegel. Dann will ich in den nächsten Ort und der liegt nun ausgerechnet wieder auf einen Berg. Wie heißt es doch in der Bibel: Eine Stadt, die auf dem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Davon hatte ich heute drei.
Kurz vor dem 2. Ort ging es noch einmal kräftig nach unten. Seit Wochen hatte es nicht mehr richtig geregnet. Doch nun fing es wie aus Kübeln zu schütten. Ein wenig Schutz boten die Bäume schon, bevor ich meine Regensachen an hatte. Als ich nun endlich auch die Hose angezogen hatte, hörte es auch schon wieder auf. Unten angekommen ging es auf der anderen Seite gleich wieder hinauf. Auf dem aufgeweichten Boden, es war schöner gelber Lehm - ohne Steine oder Rasen  - fanden meine Stiefel keinen Halt um mich und das Wägelchen nach oben zu bringen. Nach 20 Meter musste ich umkehren um eine Schlammschlacht zu vermeiden. Ich zog über die Straße, die einige Meter länger war. Aber auch hier hatte ich Mühe, auf den Berg zu kommen. Es war schon sehr steil.

In zwischen habe ich in Malause ein einfaches Zimmer gefunden, eine Pizza und 2 Bier getrunken, eine italienische Pilgerschwester wieder getroffen, die im Haus neben an übernachtet, und werde mich gleich dem verdienten Schlaf hingeben. In weiß, dass eine Kerze für mich brennt und viele an mich denken. Ich danke Euch.

Morgen ist Miradoux angesagt, 26 km weiter.
Einen schönen Sonnenuntergang kann ich von meinem Zimmer aus sehen. Es wird morgen ein schöner Tag.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Sonntag, 10. Juli 2016

Cahors schon wieder verlassen


Ihr Lieben Daheimgebliebenen,

nun hatte ich einige Tage kein Internet. Trotzdem bin ich weiter gegangen.
Zurzeit ist es hier richtig heiß geworden. Es sind jetzt um 20 Uhr noch 30 Grad. In den frühen Morgenstunden steigt die Regenwahrscheinlichkeit und ab 9 Uhr ist Gewitter angesagt. Warten wir es ab.

Äußerst schwierige Wegabschnitte habe ich hinter mir. Aufstiege, die so steil und über so viel Geröll gingen, dass ich auf die Straße ausweichen musste.
Heute aber habe ich es wieder geschafft. Nach Cahors (125 Höhenmeter) ging es sehr steil auf fast 300 Höhenmeter über felsige Stufen. Oben angekommen, war ich gebadet. Es war die Hälfte des Weges, den ich heute noch gehen wollte. Inzwischen bin ich geduscht und habe schon einige Bahnen im hauseigenen Pool schwimmen können.

Diese Zeilen sind für alle, die an mich denken. 103 Tage und 2360 km habe ich jetzt erfahren und erleben dürfen. Bleibt in Gedanken bei mir.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Dienstag, 5. Juli 2016

Zwischen Aubrac und Conques

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

der Weg ist sehr steil und steinig als ich Aubrac verlassen habe.
Keine Wolke am Himmel. Noch war es angenehm kühl und es ging seit langem nicht hoch in den Berg. Aber der Abstieg ist auch nicht einfach. Wir sind in einer Gegend, in der der Vulkan "Belvezet" aktiv war. Die schmalen Wege, auf denen ich gehen muss, sind reichlich mit großen und kleinen Brocken übersät. Mit dem Wägelchen geht es nur mühsam hinunter. Die Vulkanspitze, an der ich vorbei laufe, macht einen imposanten Eindruck.
Schnell ist der nächste Ort durchquert und ich muss weiter einmal an Höhe zulegen. Doch bald kommt der Abstieg auf nur noch 385 Meter. Dort, wo Bäume Schatten spenden, ist es erträglich, in der prallen Mittagssonne, wird es zur Qual. In der Herberge wird dies bald unter der Dusche abgespült.
Ein wenig außerhalb des verschachtelten Dorfes lag die Herberge.  Mein Gastgeber bemühte sich redlich, mir ein veganer Menü zuzubereiten. Alle Achtung: Es gab verschiedene Salate und Bratkartoffeln. Da noch 2 französische Pilger mit dabei waren, gab es auch noch etwas tierisches.
In dieser Nacht konnte ich schlecht einschlafen, da unsere Nachtlager auf dem ausgebauten Boden war und es den Tag über sehr heiß war.

Nach meiner Übernachtung in Saint-Come-d'Olt habe ich Estaing zum Teil über die Landstraße erreicht. Es war Samstag und ich musste für Sonntag etwas mehr einkaufen. Mit vollem Rucksack ging es aus der Stadt hinaus. Hinter Bessuejouls gibt es einen sehr steilen Aufstieg. Nach 75 Meter breche ich den Aufstieg frustriert ab. Mit dem Wägelchen gab es hier kein Weiterkommen. Die Furt war zu schmal und zu tief. 50 cm hohe Stufen bei einem Steigunswinkel von 45 % waren für mich nicht möglich. Also musste ich 2/3 der Etappe über die Straße absolvieren, bevor ich wieder auf den Pilgerweg kam.

Estaing ist sehr idyllisches Dorf und liegt an der Lot.
Die Unterkunft wird von einem Orden geführt und so wurde ich in die Gepflogenheiten eingeweiht. Der Schutzheilige dieser Ortschaft, der heilige Fleuret,hatte seinen Jahrestag
und das wird das Wochenende über gefeiert. So konnten wir abends einen feierlichen Gottesdienst mit feiern und bekamen noch den Pilgersegen. Anschließend gab es eine Prozession zur in der Kirche aufbewahren Reliquie.
Doch dann war es auch Zeit, in die Herberge zurück zu kommen, diese um 22 Uhr schießt.

Am anderen Morgen ging es einige km an der Lot entlang. Dann ging es mächtig auf 650 Meter über die Landstraße hoch, bevor es dann vor Espeyrac, wo meine nächste Unterkunft war, auf unter 400 Meter wieder hinunter ging. Ein idyllischer Garten erwartete uns und wir fühltenuns sehr wohl.

Am nächsten Morgen führte uns der Weg nach Conques. Es gab wieder alles. Hinunter von Berg und wieder hinauf und das gleich mehrere Male. Zum Schluss noch ein sehr steiler Abstieg über Felsen und Geröll. Doch dann lag der hübsche Ort vor uns. Im Kloster Sainte-Foy hatte ich reservieren lassen und das war eine gute Entscheidung. Pilgersegen und Prozession zur Jakobusfigur. Zum Schluss des Tages noch ein Orgelkonzert in der Kathedrale. Es war ein erlebnisreicher Tag.  Gott sei Dank. 


Heute ging mein Weg weiter nach Livinhac-le-Haut; 24 km. Doch dazu mehr im nächsten Blog.

Lieben Gruß Euer
Herbert 

Mittwoch, 29. Juni 2016

Beginn der Podiensis

Ihr lieben Daheimgebliebenen,


zum Gottesdienst um 7 Uhr in der Kathedrale waren wir ein Kreis von 50 - 60 Pilger, die sich auf den Weg machen wollten. Mit dem Pilgersegen an der Jakobusfigur machten wir uns auf den Weg.
Mit der Gemütlichkeit hatte es nun ein Ende.

Schon nach wenigen Kilometern, nachdem ich Le Puy verlassen hatte, musste ich von 657 Höhenmeter auf 1206 Höhenmeter in den Velay hinauf. Velay ist die Landschaftsbezeichnung für das hiesige Vulkanplateau. Es liegt an SW-Rand des Zetralmassivs.
Der Weg führte mich über Montbonnet nach Saint-Privat-d'Allier. Dabei mußte über Felsen, Baumwurzeln und Geröll auf unter 900
Meter hinunter. In einem Doppelzimmer übernachtete ich mit einem Neueinsteiger aus Stuttgart. Trotz Europameisterschaft war der Ort wie ausgestorben, aber sehr idyllisch.

Am nächsten Morgen ging es, wie sollte es anders sein, erst einmal wieder bergauf um anschließend auf einem waghalsigen schmalen Weg in die Tiefe auf unter 600 Meter nach Monistrol zu gehen. Mein weiter Weg führte mich innerhalb weniger km zu einer Grotte, die zur Kapelle Madeleine ausgebaut wurde. Innerhalb von 5 km war ich wieder auf 1050 Meter Höhe. Nun ging es bis Le  Falzet nur noch geringfügig auf 1134, wo ich meine bisher höchste Übernachtungsmöglichkeit hatte. Ich teilte das Zimmer wieder mit Manfred.
Am anderen Morgen war ich um 7.45 schon auf dem Weg, denn es sollte heute heiß werden. Ausserdem mussteich, bevor ich zu meinem nächsten Etappenziel kann und was auf etwa 950 Meter lag, noch auf mehr als 1300 Meter hinauf. Von schönen Blumenweiden wurde ich überrascht. Lang streckte sich der Weg bis zur Herberge.
Hier erwartete man mich bereits. Es gäbe auch veganer Essen. Da war ich natürlich begeistert. Da sich 2 Pilgerinnen verspäteten, gab es erst gegen 20 Uhr das gut schmeckende Essen. Mit guten Eindrücken ging ich schlafen.

Am nächsten Morgen ging es, wie stets, nachdem Ortsende erstmal steil in den Berg. Da ich heute einen langen Weg vor mir habe, benutze ich, wo es geht, die parallel zu Pilgerweg laufende D-Strasse. Um 11.30 Uhr habe ich bereits die halbe Tagesstrecke geschafft. Von Aumont-Aubrac beginnt der 2. Teil. Noch ist alles sehr harmlos. Es geht steil in den Berg. Doch dann muss ich über einen schmalen Trampelpfad, der für das Wägelchen viel zu schmal ist und zusätzlich mit Felsbrocken übersät ist bei drückend heißer Luft und Sonne 200 Höhenmeter hinauf.
Um 17.30 Uhr erreiche ich die Herberge, kläre das Essen, trinke auf die Schnelle ein kaltes Bier, dusche mich und wasche ein paar Kleidungsstücke.
Um 19 Uhr das Abendessen, was zur großen Enttäuschung wird. Mehr möchte ich hier nicht schreiben.

Heute bin ich bereits in Aubrac. Der Weg führte auch heute über schmale, steinige Pfade auf fast 1400 Meter Höhe. Es war nicht sehr heiß, so dass sich die Belastung in Grenzen hielt.
Nach der Enttäuschung mit dem Essen am gestrigen Tag, habe ich heute alles Nötige 11 km mit auf den Berg gezogen und gerade gut und zufrieden gegessen.

Morgen wird es erst mal wieder bergab gehen, bis ich abends bei nur noch 400
Meter sein werde. Über die neuen Eindrücke werdeich wieder berichten.

Vorläufig grüßt Euch Euer
Herbert

Freitag, 24. Juni 2016

Strahlender Sonnenschein in Le Puy

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

es ist kaum zu glauben. Mit Le Puy-en-Velay habe ich die Hälfte meines Pilgerweges hinter mir. Damit ist auch die 352 km lange Pilgerreise von Genf bis Le Puy abgeschlossen . Ein  Tag dankbar zu sein.

Bei sehr heißem Wetter hatte ich bereits mittags den Ort erreicht. Die letzten 19 km stellten keine besonderen Herausforderungen dar. Es ging kontinuierlich von 820 Meter auf 680 Höhenmeter herunter. Meinen Rucksack habe ich in der Herberge abgestellt. Danach ging ich durch die kleinen verwinkelten Gassen zur Kathedrale und ließ mir in der Sakristei den Pilgerstempel geben.
Da ich auch Morgen noch hier bin, werde ich die Madonna und die Michaelskapelle, beide auf einen Basaltfelsen besuchen.

Morgen werde ich auch Schlafmöglichkeiten für die nächsten Tage reservieren. Dabei hilft mir eine junge Schweizerin, mit der ich schon einige Wege gemeinsam gegangen bin.

Während ich schreibe gibt es draußen ein Gewitter und es gibt Kichern große Hagelkörner. Ich denke, dass kennt ihr.

Die nächsten Tage werden wieder Orte sein, in denen es nicht immer etwas einzukaufen oder Geld zu bekommen ist. Also vorher noch einmal in den Geldbeutel schauen.

Bleibt gesund, bis zum nächsten Blog

Euer
Herbert

Dienstag, 21. Juni 2016

Höchster Punkt der Etappe

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

Von Le Buisson mit 466 Meter führte mich nun der Weg immer weiter hinauf. In Bourg-Argental, wo ich auf 540 Meter war,  nachdem ich bereits auf 705 Meter war,  ging es am Nachmittag noch weiter nach St-Sauveur-en-Rue auf 800 Meter zur nächsten Herberge.
Damit war für mich heute Morgen der Abstieg in 3 Stunden auf 1216 Meter nicht mehr so anstrengend.
Für den Rest des Tages bewegte ich mich zwischen 1100 und 915 Metern. Ich habe allerdings aufgehört zu zählen, wie oft ich unter 800 Meter war und wie oft ich wieder hinauf musste.

Nun bin ich in Montfaucon-en-Velay und genieße einen herrlichen Sonnenuntergang.
Morgen Abend muss ich noch einmal auf über 1000 Meter, bevor dann die letzten beiden Tage dieser Etappe bis Le Puy beginnen.

Bleibt alle gesund und denkt an mich
Euer
Herbert

Über die Rhone ins Zentral-Massiv

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

nachdem ich die letzten Tage eher gemächlich zu gingen, bestand heute der Abstieg zur Rhone an.
Übernachtet hatte ich in der Nähe des Klosters Notre-Dame de Surieu auf einen alten Haus in den Bergen auf 310 Meter Höhe. Es ging rauf und runter.  Um nach Chavanay zu kommen musste ich die Rhone Brücke überqueren. Nun war ich bis auf 140 Meter heruntergekommenen.
Nun ging es auf das Pilat, ein Vorgebirge des Zetralmassivs. Steil ging es in den Berg. Doch die Anstrengung  wurde mit einem herrlichen Blick auf Chavanay und die Rhone belohnt. Weiter ging es zunächst durch Weinberge. Als ich auf über 300 Meter war kamen Apfel- und Birnenplatagen dazu. Vereinzelt gab es auch schon reife Kirchen zum vernaschen; von dem ich reichlich Gebrauch machte. Bisher hatte ich mit dem Wetter Glück. Doch nun zogen aus dem Zentral-Massiv dunkle Wolken auf. Ich kam mit dem Schrecken davon und bekam nur wenig Wasser ab.
Nach einem langen Tag rief ich in Le Buisson meine Gastgeberin an und wenig später konnte ich mich duschen und zu Abend essen. Tolle Menschen, denen man hier begegnet.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Donnerstag, 16. Juni 2016

Zwei Tage, die gegensätzlicher hätten nicht sein können

 Ihr lieben Daheimgebliebenen!

Gestern, von Saint Maurice de Rotherens nach Les Abrets,  sonniger Tag, angenehme Temperaturen zum Laufen, kaum Höhenunterschied zu bewältigen, kurze Etappestrecke, Zeit sich zu erholen.
Heute, von Les Abrets nach Le Grand-lemps, immer wieder Regen, gewaltige Höhenunterschiede zu bewältigen, lange Etappenstrecken, nun Zeit zur Erholung.
Bei einer Höhe von 530 Meter gestartet und bis auf 700 Meter hinaufsteigen. Auf der Höhe erfolgte die Jakobushymne. Der Abstieg erfolgte mit 12 % Gefälle über Stock und Geröll und abfließendem Wasser. Doch das Wägelchen und sein Begleiter haben wohlbehalten den Weg hinter sich gebracht.
Noch regnet es. Es hat noch 10 Stunden Zeit, denn dann gehe ich wieder los.
Liebe Grüße Euer
Herbert

Dienstag, 14. Juni 2016

neue Erfahrungen am 5. und 6. Tag

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

die letzten beiden Tage hatten es in sich.
Gestern durfte ich die Erfahrung machen, von 440 Meter Höhe, von der Chapelle St-Romain, an der steilen Wand in Serpentinen auf 230 Meter abwärts zu gehen. Dabei muss ich stets aufpassen, dass mich das Wägelchen nicht in eine Richtung führt, in die ich nicht will. Der Weg nach Yenne war danach problemlos; immer am Nebenarm der Rhone.
Heute führte mich der Weg von 230 Meter auf 835 Meter Höhe zum Mont Toumier. Über Felsen und Geröll führte der Weg in die Höhe. Nicht immer reichte ein Schritt, um vorwärts zu kommen. Auch das Wägelchen machtesich selbständig und ich musste es wiederholen. Gott sei Dank ist es nicht abgestürzt 😀.
Jedenfalls erreichte gesund und glücklich mein heutiges Etappenziel in St - Maurice de rotherens und mein Gastgeber holte mich von Rathaus ab zu seiner Herberge. Morgen früh bringt er mich wieder auf den Pilgerweg.
Mal schauen was Frankreich noch so zu bieten hat.

Liebe Grüße Euch alle Euer
Herbert

Sonntag, 12. Juni 2016

Bereits den 4. Tag in Frankreich.

Ihr lieben Daheimgebliebenen,
mit Genf habe ich die Schweiz verlassen und bei Esther in Frankreich übernachtet. Sie hat mich mit gutem veganer Essen benötigt und für mich die Unterkünfte bis Le Puy e. V. reserviert. Dafür danke ich Ihr besonders.
Nach Neydens geht es noch einmal kräftig auf über 700 Meter Höhe. Der Anstieg wird mit einem herrlichen Blick auf Genf und die Wasserfontäne belohnt.
Um zu meiner 2. Herberge zu kommen, mussten weiter HöhenMeter überwunden werden.
In Chaumont, abseits des Weges durfte ich schlafen.
Nach dem es nachts geregnet hatte, musste ich am anderen Morgen durch meterhohes nasses Gras. Ein besonderes Vergnügen. Der Weg führte mich heute nach Les Cotes, noch auf der Höhe, im Tal aber bereits die Rhone. Hier machteich ohne Rucksack einen Besuch in der Stadt Seyssel.

Somit ging heute Morgen mein Weg noch abwärts zum Pont  de Fier an die Rhone, die ich heute und in den nächsten Tagen nicht mehr verlassen werde. Das bedeutet auch, dass ich große Höhenunterschied zurzeit nicht bewältigen muss. Übernachten darf ich in einer Herberge in Chanaz in einem großen Einzelzimmer.
Morgen habe ich etwa 18 km zu laufen bis zur Stadt Yenne.
Abwarten was mich erwartet.

Lieben Gruß Euer
Herbert

Mittwoch, 8. Juni 2016

Genf bei Sonnenschein und Regen

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

heute habe ich mit Genf den 3 Seen-Weg und die Via Jacobi 4 abgeschlossen. 14 Tage bin ich nun durch die Schweiz gepilgert, habe viele nette Menschen kennengelernt und bin mit ihnen ins Gespräch gekommen. Viele Menschen haben mir bei der Zimmesuche geholfen. Allen möchte ich auf diesem Wege noch einmal Dankeschön sagen.

Danke aber auch an  alle , die mir durch ihre Mail Mut und Kraft geschenkt haben .

Auch habe ich zwei verschiedene Landschaft, den Jura und die Seenlandschaften kennengelernt.

Der heutige Tag war von Sonnenschein und wolkenbruchartigem Regen geprägt.
Als ich heute morgen bei leichtem Regen aufbrach ging es immer weiter in Richtung See. Nach einer halben Stunde konnte ich die Regensachen wieder ablegen.
Immer wieder führten die Wege durch kleine, villenartige Ortschaften. Man merkte, dass ich Genf näher kam. Statt über die Bundesstraße nach Genf zu gehen habe ich den Weg durch den botanischen Garten gewählt. Noch ein Park und ich war nach Tagen wieder am Genfer See. Nun konnte ich auch die Attraktion dieser Stadt sehen : Die riesige Wasserfontäne. Gleichzeitig kamen aber aus den Bergen schwarze Gewitterwolken. Erst fielen nur wenige daumesdicke Regentropfen, so dass ich meinen Rucksack schon einmal wasserdicht machte. Doch dann kam es kübelweise. Eine Garageneinfahrt bot mir für etwa eine 1/2 Stunde ein wenig Schutz vor den Massen von oben. In der Zwischenzeit Blitze es kräftig. Einige vor mir direkt auf den See. Es war schon ein wenig unheimlich.
Als sich das Gewitter verzogen hatte, habe ich trotz Regen meinen Weg zur Notre Dome (kath. Basilika) dank Navi, fortgesetzt. An der Basilika schien allerdings schon wieder die Sonne. Dann ging es durch die Altstadt zur Kathedrale St. Pierre. Direkt daneben, im Home St.Pierre, habe ich  für diese Nacht meine Bleibe.

Morgen früh wird mich mein Weg nach Frankreich führen, wo ich bei Esther übernachten darf. Dann gibt es neue Herausforderung zu bewerkstelligen. Ich freue mich. Bitte bleibt in Gedanken bei mir.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Montag, 6. Juni 2016

Gland am Genfer See

Ihr lieben Daheimgebliebenen,
es ist schon ein berauschendes Gefühl, auf einem Hochplato zwischen Genfer See und den Ausläufern des Jura auf der einen Seite und den Alpen mit Blick auf den Mont Block und sein Massiv. Doch schnell kann sich dieser Blick ändern, wenn ich dicke weiße Wolken den Blick versperren. Im laufe des Tages wurden die Spitzen des Juras und der Alpen immer wieder eingeschlossen.
In den kleinen Orten auf dem Hochplato gibt es kleine Kapellen in denen ich kurze Besinnungspause machte und mir einen Pilgerstempel holte.
Brokkoli , Erdbeeren und Erbsen konnte ich für eine kleine Zwischenmahlzeit selber ernten.
Es hat mich erstaunt, wie viel Abschnitte des Genfer Sees frei zugänglich sind. Es ist manchmal wie Blankenese und an den Kanälen der Außenposten zusammen. Sehr beeindruckend.
Als ich mein Zwischenziel bei strahlendem Sonnenschein erreicht hatte musste ich schnell einen Teil meiner Wäsche waschen. Auch mein Schlafsack, mit dem ich zuletzt im Stroh auf einen Bauernhof geschlafen hatte.
Mit dem Wägelchen läuft es sich wieder sehr angenehm; von allem wenn es wieder durch aufgeweicht Waldabschnitte geht.
Ich werde Esther wohl um ein paar  Blätter Papier bitten müssen, damit ich für den weiteren Pilgerweg noch Platz für Pilgerstempel habe; denn meiner ist schon gut gefüllt.

Alles Liebe Euer
Herbert

Samstag, 4. Juni 2016

Gruß aus Lausanne

Ihr lieben Daheimgebliebenen!

Ja, nun habe ich Lausanne bereits erreicht. Heute war es in weiten Strecken ein Laufen durch Schlam. Nun bin ich aber geduscht habe mir hier etwas zu essen machen können, der Himmel ist voller dunkler Wolken und die Welt ist in Ordnung. Für die Schweiz habe ich jetzt alle Übernachtungsmöglichkeit festlegen können, so dass ich am Donnerstag bereits bei meiner Pilger schwerster in Frankreich sein werde. Dann kommt das Land mit der längsten Strecke.
Ich bin gespannt auf neue Erfahrungen.

Lieben Gruß Euer
Herbert

Mittwoch, 1. Juni 2016

Zwangsaufenthalt in Ins

Ihr lieben Daheimgebliebenen ,

wieder Glück im Unglück. Will gerade die Stadt Ins verlassen und Richtig Murten weiter gehen, als ich merke, dass das Wägelchen sich schwer ziehen lässt. Ich stelle fest, dass das linke Rad ein wenig schief steht. Hatte sich die Schraube vom Rad so weit gelöst? Dann sehe ich, dass die Achse an der Verschraubung des Rahmens gebrochen war. Nur 150 Meter weiter gab es ein Unternehmen für Landwirtschaftmaschinen. Der Chef erkannte schnell das Problem und innerhalb einer Stunde konnte ich meinen Weg fortsetzen. Gott sei Dank.
Das Wägelchen ist fertig, ich muss weiter.

Lieben Gruß Euer
Herbert

Sonntag, 29. Mai 2016

Sornetan auf 843 Meter

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

Mario holte mich von der Kirche ab. Ich verabschiedete mich von meinem Gastgeber und bedankte mich für die gute Unterbringung. Wir gingen den Pilgerweg so wie er beschrieben ist. Auch hier brauchte es lange, bis wir aus der Stadt waren. Die Sonne war angenehm. Auf der Höhe, im Schatten eine Bank, auf der wir Rast machten. Mario begleitete mich bis Flühe, tranken noch ein Bier zusammen und dann verabschiedeten wir herzlich. Ich zog nach Mariastein weiter, steil den Berg hinauf. Oben war der Alkohol ausgeschwitzt. Nur wenig weiter konnte ich bereits das Kloster sehen. Drei Gläser Rotwein beim Abendessen sorgten für einen baldigen Schlaf.
Am nächsten Morgen machte ich mich auf den Weg nach Delemont. Durch den Wald ging es zunächst nach Kleinlützel. Dazu musste ich über den Callboys auf 764 Meter Höhe. Dann gab es wieder kräftige Anstiege, die mich in der Mittagshitze zu einer Verschnaufpause zwangen.
Meine Unterkunft bei Clare, die für mich Salat und Reis zubereitet hatte, war sehr angenehm. In ihrer kleinen Kapelle schlossen wir den Tag mit einem Taize-Gebet.
Nach dem es gestern schon kräftig in die Berge ging, wurde dies heute auf dem Weg nach Moutier mit dem auf 1302 Meter hohen Mont Raimund weiter fortgeführt. Zum Teil über Trampelpfad zog ich das Wägelchen hinter mir her. Auch der Abstieg hatte seine Tücken. Schnell merkte, dass es sinnvoller war, das Wägelchen zu schieben um nicht selbst irgendwo hin geschoben zu werden.
Abends eine gute Unterkunft. In der Küche konnte ich nun einiges von dem verarbeitet, was ich schon seit mehreren Tagen im, Rucksack hatte.
Nachts gab es ein kräftiges Gewitter und reichlich Wasser von oben. Damit stand mir ein nasser Tag bevor.
So war es dann auch.
Nach dem ich in einer kleinen Friedhofskapelle meinen Pilgerstempel geholt habe, ging es wenig später an einem kleinen Bach in den Wald. Noch konnte ich mein Wägelchen mit dem Rucksack ziehen.  Doch nun gab es eine schmale Treppe, die nach oben führte. Durch den Regen war sie nicht nur nass, sondern auch glitschig. Die Stufen waren zu eng, als dass ich dort das Wägelchen hätte hochziehen können. So nahm ich den Rucksack auf die Schultern und zog das Wägelchen mit hoch. Unter mir Bach, rechts und links die Felsen. Nach den Treppen schmale Trampelpfade, die auf Grund von Wurzeln und herumliegenden Steinen ein ziehen des Wägelchens nicht erlaubte. Endlich eine Bank auf der ich mich erholen konnte und den Rucksack von meinen Schultern bekam. Den ganzen Tag über bewegte ich mich zwischen 800 und 1000 Meter Höhe. Je näher ich meinem Etappenziel kann, umso kräftiger regnete es. Doch im Centre de Sornetan konnte ich all die nassen Klamotten ablegen. Inzwischen gab es ein gutes und reichliches Abendessen und es bleibt noch Zeit für diesen Blog.
Noch fehlt mir für morgen eine Übernachtungsmöglichkeit, die muss ich noch finden.  Vermutlich wird die bereits am Bielersee sein. Draußen sind die Wolken inzwischen nicht mehr so dunkel, so dass es morgen wieder angenehmer sein wird, um die nächste Etappe zu nehmen.

Liebe Grüße Euer
Herbert