Freitag, 29. Juli 2016

Übernachtung kurz vor Col de Napale

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

jetzt beginnt der Endspurt. Der Rose schmeckt hier auch gut.
Ich bin mal wieder von der vorgeschlagenen Etappe abgewichen. Nach einer ruhigen Nacht in I'Hopital Saint Blaise bin ich nun in einer Gîte in Ordiarp-Garaybie. Ich habe mein Bett in einem Einzelzimmer, aber sonst ist außer den Eigentümern keiner im Haus.
Das Essen war gut und den Rose konnte ich gut vertragen.
Die Pyrenäen sind nun wieder völlig anders, als die Gebiete, durch die ich bisher gewandert bin. Von meinem Zimmer aus habe ich einen herrlichen  Blick auf die sanften. Höhenzüge aber auch die 1000 Meter und höheren sind von hinaus zu sehen.
Der Col de Napale ist ein Paß, durch den auch der Pilgerweg führt. Nur der führt noch einige besondere Höhenschleifen durch,  die ich jetzt nicht mehr gehen muss.
Der Weg bis Mauleon war mit 3 h 45 angegeben. Gebraucht ich allerdings 6 Stunden. In der Spitze musste ich bis auf 430 Meter hinauf. Geschlafen habe ich auf einer Höhe die unter 170  Meter war. Da in Mauleon alle Geschäfte vorhanden waren, konnte ich mir für ein ordentliches Mittagessen alles kaufen und habe ausgiebig Mittag gehalten. Um 14 Uhr ging ich weiter und erreichte gegen 17 Uhr mein Tagesziel.
Je nachdem, wie sich der Tag morgen stellt, werde ich in Saint Jean le Vieux in einer Herberge übernachten oder bis SJPP durchlaufen.
Dann ist für mich Frankreich abgeschlossen, denn schon hier ist alles in baskischer Hand.
Dann kann ich, etwas eher als geplant, nach  Bayonne fahren.

Aber noch erwartet mich morgen einiges. Ich bin gespannt.

Mit den schönsten Eindrücken aus dieser Gegend bleibe ich Euer 
Herbert

Dienstag, 26. Juli 2016

Arudy auf dem Weg nach SJPP

Ihr lieben Daheimgebliebenen,


der Fluß "Le Gave de Pau", der an die Marien Grotte entlang fließt, hat mich am Montag mehrere km begleitet. Am Fluss lernte ich Ulla und Martin mit ihrem VW-WOHNMOBIL aus der Biel in der Schweiz kennen. Sie machten dort eine Frühstückspause. Schnell war für mich noch ein Stuhl herbei geholt und ich bekam einen grünen Tee. Sie wollten nach Lourdes und Martin hatte keine Ahnung, was ihn dort erwartete. Ein wenig konnte ich ihm ja nun erzählen. Später habe ich die Beiden noch einmal getroffen, als ich eine Landessprache überqueren musste. Sie hupten aus der Ferne, als sie mich mit meinem Wägelchen sahen.
In dem nächsten Ort konnte ich eine große Dose Linsen kaufen. Die schmecken hier besonders gut. In einer Kurve, die der Le Grave de Pau macht, war ein kleiner Rastplatz eingerichtet. Bevor ich nun die Linsen im Stehen  oder auf der Erde sitzend esse, dachte ich mir, dann esse sie jetzt und hier.
Wenig später hatte sich ein französisches Ehepaar zu mir auf die freien Plätze gesetzt und breiteten ihre Mahlzeit aus. Mit ein wenig Englisch und meinem Übersetzer kamen wir schnell ins Gespräch. Zum Schluss machten wir noch ein Foto.

Da mein Weg auch noch an anderen Flüssen entlang ging erreichte ich bald meine Herberge in Asson, wo ich den ganzen Gemeindesaal für mich in dieser Nacht hatte.

Der Weg heute hatte mit den landschaftlichen Gegebenheiten von gestern nichts mehr gemeinsam. Heute ging es weiter in die Pyrenäen hinein.   Landschaftlich eine sehr reizvolle Gegend. Allerdings auch wieder ein wenig anspruchsvoller. In Arudy habe ich ein Zweibettzimmer und werde die Nacht wohl alleine verbringen. Mit dem Pfarrer zu Abend essen und ihn bitten, für mich die nächste Unterkunft in Oloron Saint Marie zu reservieren.
Nun wisst Ihr auch wo es morgen hingeht.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Sonntag, 24. Juli 2016

Endlich wieder Berge

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

der gestrige Weg von Arzacq nach Lescar war mit 30 km doch recht lang. Da es aber keine nennenswerten Höhenunterschiede gab, die zu bewältigen gewesen wären, hatte ich nach 7 Stunden das Etappenziel erreicht. Bei der Touristeninformation erhielt ich den Code, damit ich in das Refugium Saint Jacques kommen konnte. Ich war wieder der einzige Pilger. Das macht es ein wenig einfacher, meine Utensilien ausbreiten.
Besichtigung der Kathedrale und im Touristenbüro die Unterkünfte für die nächsten beiden Tage reservieren lassen. Eine Unterkunft in Saint Vincent und in Lourdes.
Dann im Supermarkt Nahrungsmittel für mein Abendessen.
Heute Morgen habe ich um 8 Uhr die Herberge sauber verlassen und bin mit dem Bus ins Zentrum von Pau gefahren. 5 Minuten später stand ich vor der Kathedrale Saint Jacques. Die Kathedrale sieht von Aussendung nicht so mächtig aus, wie andere, die ich auf dem Weg gesehen habe. Dafür sind im Inneren aber gewaltige Wandmalereien zu sehen. Nach einer kurzen Besinnungspause holte ich mir noch den Pilgerstempel und machtemich auf den Weg. Von Aussen hatte ich noch die Möglichkeit, durch das offene Portal 2 Fenster im Altertum aufzunehmen, durch die die Sonne in den Kirchenraum schien.

Nun machteich mich auf den Weg, raus aus der Stadt und auf den Chemin Henry IV. In Saint Vincent hatte ich ja ein Bett in einer Herberge reservieren lassen. Eine Bestätigung hatte ich allerdings noch nicht. Als ich nach 24 km an der Gîte war,war hier allerdings niemand. Was tun? Ich kam mit einem jungen Mann ins Gespräch. Dieser bemühte sich für mich eine Lösung zu finden. Nach einem gescheitertem Versuch kam er mit einer jungen Frau aus dem Haus. Diese konnte ein wenig deutsch. Das war ja schon ein Lichtblick. Sie, Mutter von 3 Kinder, konnte mir zwar kein Bett anbieten, aber sie konnte nicht der Herberge sprechen, die für Sonntag geplant war. Es stellte sich schnell heraus, dass ich dort auch in dieser Nacht übernachten könne. Also müsste ich nur noch 14 km laufen. Vor 20 Uhr würde ich allerdings nicht in Lourdes eintreffen. Doch jetzt kam der Engel in der jungen Frau zum Vorschein, denn sie fragte mich, ob ich mit dem Auto dorthin wolle. Als ich dies bejahte holte sie die Autoschlüssel, wir luden das Wägelchen samt Rucksack ein und sie brauchte mich nach Lourdes. Dann dieses Engels war ich bereits 20 Minuten später an meinem Zielort. Ich bedankte mich freudig, gab ihr meine Merci-Karte und verabschiedete sie.

Von der Unterkunft hatte ich einen herrlichen Blick auf das religiöse Zentrum von Lourdes. Während ich diese Zeilen schreibe dringen mir bekannte Marien Lieder in mein Zimmer.  Ich schaue auf den Fluss und die da hinter liegenden Gotteshäuser. Das Ganze vor den Pyrenäen. 
Um 21 Uhr habe ich das Zentrum besucht. Von Ruhe warw hier allerdings nichtszu spüren.  Es begann die große Lichterprozession. An der Grotte fand ich in einer Bank einen Platz.  Hier war Besinnung möglich. Auch in einer Anbetungskapelle herrschte Ruhe.
Um noch mehr zu erhalten, wollte ich heute früh rechtzeitig da sein. Das war ein Trugschluss, denn an der Grotte wurde schon ein Gottesdienst in englischer Sprache gehalten. Die Auswahl war heute am Sonntag sehr groß. Ich entschied mich um 9.30 Uhr einen internationalen Gottesdienst in der unterirdischen Basilika Pius X mitzufeiern. Diese Entscheidung war gut, denn wenigstens 10 Bischöfe  (lila Kappe) und mehr als 60 Priester zelebrierten diesen, zum Teil in lateinischer Sprache gehaltenen Gottesdienst. Es war ein wunderschönes Erlebnis.
Nach Besichtigung verschiedener Kirchen auf diesem begab ich mich um 15 Uhr mit einer deutschen Schwester  (Styler Mission) auf die Spuren der hl. Bernadette. Ein schöner Tag in Lourdes. Am kommerziellen bin ich vorbei gegangen. Er gehört dazu,aber ich muss da ja nicht mitmachen. Übrigens ganz interessant, wie hier das Heilige Jahr der Barmherzigkeit umgesetzt wird.

Morgen früh bin ich wieder auf dem Camino Richtung SJPP, in den Pyrenäen.

Gottes Segen mit Euch, ich habe in den letzten beiden Tagen viel davon gespürt.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Freitag, 22. Juli 2016

mit Regen und Gewitter verlasse ich die Via Podiensis

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

nach 14 km hatte ich gestern Arzacq erreicht. Es herrschte angenehmes Pilgerwetter.
Heute werde ich die Via Podiensis in Richtung Lescar, kurz vor Pau verlassen. Zurzeit regnet es und erst gegen Mittag soll es besser werden. In Lescar werde ich im Refugium Saint Jacques übernachten. Morgen dann durch Pau über den Chemin Henry IV zu einer Herberge kurz vor Lourdes, so dass ich am Sonntag in Lourdes sein werde.
Morgen mehr.

Lieben Gruß Euer
Herbert

Dienstag, 19. Juli 2016

kurz vor Aire-sur-l'Adour

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

heute Abend werdeich wieder der einzige Pilger in der Herberge sein. Zwei Pilger habeich überholt, einer lief in die entgegengesetzte Richtung. Mit denen ich in den letzten Tagen zusammen war, sind entweder mir voraus geeilt oder sie sind zurück geblieben. Schließlich hatten wir heute Nachmittag 40 Grad im Schatten. Da kann jeder Schritt schon schwer werden.
Zurzeit bevorzuge ich allerdings auch Herbergen, die lt. Handbücher nicht Start oder Endpunkt sind.
Wenn ich alleine in der Herberge bin, kann ich meine Utensilien ausbreiten, ohne dass Andere von mir belästigt werden. Ausserdem habe ich dann auch freie Hand in der Küche. So konnte ich meinen Tütensalat, heute morgen bei Aldi gekauft, mit Zucchini, Tomaten und einer Avocado verfeinern. Für meinen 3 Sorten Reis bekam ich von Veronika, der Vermieterin eine dicke Zucchini aus dem eigenen Garten und ein paar Buschbohnen von einer Freundin. Dazu ein Glas Wein und das alles bei aktuell 35 Grad und sonnig in dieser Region.

Jetzt werde ich noch das benutze Geschirr reinigen und dann den Versuch Unternehmen ein wenig ruhen den morgen will ich wieder um 7 Uhr auf dem Pilgerweg sein.

Liebe Grüße Euer
Herbert

l'Armagnac

Ja, ihr lieben Daheimgebliebenen,

mein Pilgerfreund Gerhard wies mich zurecht darauf hin, dass hier natürlich auch das hier das Anbaugebiet des Armagnac ist. Ausserdem werden hier die Gänse mit dem Trichter gestopft, damit ihre krankhaft veränderte Leber von vielen als Delikatesse gegessen werden kann. Da sträuben sich mir als Veganer allerdings die Nackenhaare, die ich noch besitze.

Es gäbe sicherlich noch vieles zu berichten, dann käme allerdings mein Schlaf zu kurz 😕.

Gleich geht's in die Wärme. Ich bin begeistert.

Ich danke Euch, wenn Ihr mir folgt.

Lieben Gruß Euer
Herbert

Montag, 18. Juli 2016

Über Eauze nach Manciet

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

die derzeitigen Tagestemperaturen lassen meinen Tag bereits um 6 Uhr beginnen. Es macht einfach Sinn, bereits um kurz nach 7 Uhr auf dem Pilgerweg zu sein, um möglichst viele km zu schaffen, bevor die Sonne richtig vom Himmel brennt.
In dem derzeitigen landschaftlichen Gebiet sind wesentliche Höhenunterschiede nicht zu bewältigen.

Nach dem ich in den letzten Tagen durch Sonnenblumen- und Getreidefelder gelaufen bin steht jetzt wieder der Weinbau an erster Stelle. Zwischen den einzelnen Feldern verläuft der Pilgerweg und der Fernández GR65. Durch das Engagement einiger Privatpersonen stehen hier und da kühle Getränke am Wegen oder sind Bänke im Schatten aufgestell und laden zum Verweilen ein. Das ist recht angenehm.

Heute bin ich wieder alleine in der Herberge. Meine Mitpilger sind entweder weiter gelaufen oder aufgrund der Hitze in Eauze geblieben.

Nach verschiedenen Salaten bin ich jetzt gut gesättigt und werde die Gelegenheit nutzen, ein wenig mehr zu schlafen.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Freitag, 15. Juli 2016

Sehr heißes Wetter in Condom

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

Matthias, Du hast schon recht. Der Sommer langt richtig zu. Am Dienstag werden 40 Grad erwartet.
Heute war es fast so, als ob ich durch die Holsteinische Schweiz pilgern würde. Ein wenig rauf, ein wenig runter. Es war der Weg von Miradoux, wo ich ein tolles Haus für mich alleine hatte, nach Marsolan, wo ich mit einem Franzosen und 2 Französinnen in einer schönen Herberge untergebracht sind.

Morgen ist unser aller Ziel, die mit 7500 Einwohnern größere Stadt. 20 km ist es weit. Da auch morgen bereits die Temperatur kurz vor der 30 Grad Marke sind, werden wir früh aufbrechen.

In Condom muss ich für mein Abendessen wieder einkaufen. Ich hoffe auch einen Bioladen zu finden.

Nach Lectoure heute, morgen wieder eine Kathedrale, deren Steine, könnten sie reden, viel zu erzählen hätten.

Condom und Aire-sur-l'Adour sind die beiden größeren Städte, durch die ich noch kommen werde, bevor ich am Freitag in Arzacq die Via Podiensis in Richtung Pau und Lourdes verlassen werde.

Es gibt noch einiges spannendes zu erleben.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Mittwoch, 13. Juli 2016

Lieben Gruß aus Moissac

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

nun bin ich ja fast schon auf dem platten Land. Heute Mittag war ich nur noch 71 Meter über dem Meeresspiegel. Dann will ich in den nächsten Ort und der liegt nun ausgerechnet wieder auf einen Berg. Wie heißt es doch in der Bibel: Eine Stadt, die auf dem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Davon hatte ich heute drei.
Kurz vor dem 2. Ort ging es noch einmal kräftig nach unten. Seit Wochen hatte es nicht mehr richtig geregnet. Doch nun fing es wie aus Kübeln zu schütten. Ein wenig Schutz boten die Bäume schon, bevor ich meine Regensachen an hatte. Als ich nun endlich auch die Hose angezogen hatte, hörte es auch schon wieder auf. Unten angekommen ging es auf der anderen Seite gleich wieder hinauf. Auf dem aufgeweichten Boden, es war schöner gelber Lehm - ohne Steine oder Rasen  - fanden meine Stiefel keinen Halt um mich und das Wägelchen nach oben zu bringen. Nach 20 Meter musste ich umkehren um eine Schlammschlacht zu vermeiden. Ich zog über die Straße, die einige Meter länger war. Aber auch hier hatte ich Mühe, auf den Berg zu kommen. Es war schon sehr steil.

In zwischen habe ich in Malause ein einfaches Zimmer gefunden, eine Pizza und 2 Bier getrunken, eine italienische Pilgerschwester wieder getroffen, die im Haus neben an übernachtet, und werde mich gleich dem verdienten Schlaf hingeben. In weiß, dass eine Kerze für mich brennt und viele an mich denken. Ich danke Euch.

Morgen ist Miradoux angesagt, 26 km weiter.
Einen schönen Sonnenuntergang kann ich von meinem Zimmer aus sehen. Es wird morgen ein schöner Tag.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Sonntag, 10. Juli 2016

Cahors schon wieder verlassen


Ihr Lieben Daheimgebliebenen,

nun hatte ich einige Tage kein Internet. Trotzdem bin ich weiter gegangen.
Zurzeit ist es hier richtig heiß geworden. Es sind jetzt um 20 Uhr noch 30 Grad. In den frühen Morgenstunden steigt die Regenwahrscheinlichkeit und ab 9 Uhr ist Gewitter angesagt. Warten wir es ab.

Äußerst schwierige Wegabschnitte habe ich hinter mir. Aufstiege, die so steil und über so viel Geröll gingen, dass ich auf die Straße ausweichen musste.
Heute aber habe ich es wieder geschafft. Nach Cahors (125 Höhenmeter) ging es sehr steil auf fast 300 Höhenmeter über felsige Stufen. Oben angekommen, war ich gebadet. Es war die Hälfte des Weges, den ich heute noch gehen wollte. Inzwischen bin ich geduscht und habe schon einige Bahnen im hauseigenen Pool schwimmen können.

Diese Zeilen sind für alle, die an mich denken. 103 Tage und 2360 km habe ich jetzt erfahren und erleben dürfen. Bleibt in Gedanken bei mir.

Liebe Grüße Euer
Herbert

Dienstag, 5. Juli 2016

Zwischen Aubrac und Conques

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

der Weg ist sehr steil und steinig als ich Aubrac verlassen habe.
Keine Wolke am Himmel. Noch war es angenehm kühl und es ging seit langem nicht hoch in den Berg. Aber der Abstieg ist auch nicht einfach. Wir sind in einer Gegend, in der der Vulkan "Belvezet" aktiv war. Die schmalen Wege, auf denen ich gehen muss, sind reichlich mit großen und kleinen Brocken übersät. Mit dem Wägelchen geht es nur mühsam hinunter. Die Vulkanspitze, an der ich vorbei laufe, macht einen imposanten Eindruck.
Schnell ist der nächste Ort durchquert und ich muss weiter einmal an Höhe zulegen. Doch bald kommt der Abstieg auf nur noch 385 Meter. Dort, wo Bäume Schatten spenden, ist es erträglich, in der prallen Mittagssonne, wird es zur Qual. In der Herberge wird dies bald unter der Dusche abgespült.
Ein wenig außerhalb des verschachtelten Dorfes lag die Herberge.  Mein Gastgeber bemühte sich redlich, mir ein veganer Menü zuzubereiten. Alle Achtung: Es gab verschiedene Salate und Bratkartoffeln. Da noch 2 französische Pilger mit dabei waren, gab es auch noch etwas tierisches.
In dieser Nacht konnte ich schlecht einschlafen, da unsere Nachtlager auf dem ausgebauten Boden war und es den Tag über sehr heiß war.

Nach meiner Übernachtung in Saint-Come-d'Olt habe ich Estaing zum Teil über die Landstraße erreicht. Es war Samstag und ich musste für Sonntag etwas mehr einkaufen. Mit vollem Rucksack ging es aus der Stadt hinaus. Hinter Bessuejouls gibt es einen sehr steilen Aufstieg. Nach 75 Meter breche ich den Aufstieg frustriert ab. Mit dem Wägelchen gab es hier kein Weiterkommen. Die Furt war zu schmal und zu tief. 50 cm hohe Stufen bei einem Steigunswinkel von 45 % waren für mich nicht möglich. Also musste ich 2/3 der Etappe über die Straße absolvieren, bevor ich wieder auf den Pilgerweg kam.

Estaing ist sehr idyllisches Dorf und liegt an der Lot.
Die Unterkunft wird von einem Orden geführt und so wurde ich in die Gepflogenheiten eingeweiht. Der Schutzheilige dieser Ortschaft, der heilige Fleuret,hatte seinen Jahrestag
und das wird das Wochenende über gefeiert. So konnten wir abends einen feierlichen Gottesdienst mit feiern und bekamen noch den Pilgersegen. Anschließend gab es eine Prozession zur in der Kirche aufbewahren Reliquie.
Doch dann war es auch Zeit, in die Herberge zurück zu kommen, diese um 22 Uhr schießt.

Am anderen Morgen ging es einige km an der Lot entlang. Dann ging es mächtig auf 650 Meter über die Landstraße hoch, bevor es dann vor Espeyrac, wo meine nächste Unterkunft war, auf unter 400 Meter wieder hinunter ging. Ein idyllischer Garten erwartete uns und wir fühltenuns sehr wohl.

Am nächsten Morgen führte uns der Weg nach Conques. Es gab wieder alles. Hinunter von Berg und wieder hinauf und das gleich mehrere Male. Zum Schluss noch ein sehr steiler Abstieg über Felsen und Geröll. Doch dann lag der hübsche Ort vor uns. Im Kloster Sainte-Foy hatte ich reservieren lassen und das war eine gute Entscheidung. Pilgersegen und Prozession zur Jakobusfigur. Zum Schluss des Tages noch ein Orgelkonzert in der Kathedrale. Es war ein erlebnisreicher Tag.  Gott sei Dank. 


Heute ging mein Weg weiter nach Livinhac-le-Haut; 24 km. Doch dazu mehr im nächsten Blog.

Lieben Gruß Euer
Herbert